Susanne von Bülow, Tochter des verstorbenen Humoristen Vicco von Bülow alias Loriot, will eine im Riva-Verlag erschienene Biografie über ihren Vater verbieten lassen. Ihr Vorwurf: Das Buch enthalte zu viele wörtliche Zitate von Loriot. „Wenn sie damit durchkommt, könnten Verlage überhaupt keine Biografien mehr veröffentlichen“, so Riva-Geschäftsführer Oliver Kuhn.
Laut Meldung des Verlags versucht Bülow, das Buch des Autors Dieter Lohenbrett vom Markt zu klagen und verlangt vor dem Landgericht Braunschweig Schadensersatz für die Verwendung jeglicher Loriot-Zitate. Der Riva-Verlag soll sich verpflichten, keinerlei Zitate mehr von Loriot zu verwenden.
Christine Danziger, die Anwältin der Loriot-Tochter, erklärte gegenüber „SPIEGEL ONLINE“, es gehe bei dem Rechtsstreit um eine Verletzung des Urheberrechts. Zitate könnten unter der Voraussetzung verwendet werden, eine eigene im Buch vertretene Meinung zu belegen. Dies sei nicht gegeben. Die Biografie sei streckenweise nur aus den typischen Äußerungen des Komikers zusammengebaut.
Der Riva-Verlag bestreitet den Vorwurf: Die Biografie bestehe nur zu etwa 8% aus Loriot-Zitaten unterschiedlichster Quellen. Der Autor habe die Quellen der Zitate ordnungsgemäß genannt. Man wolle deshalb vom Börsenverein ein Gutachten erstellen zu lassen, ob Art und Umfang des Zitierens im Rahmen des für Biografien üblichen Vorgehens gelegen hätten, berichtet „Welt Online“.
Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest. Die Biografie ist weiterhin lieferbar.
Susanne von Bülow hatte erst im November gegen Wikipedia eine Einstweilige Verfügung erwirkt, weil der Eintrag im Online-Lexikon über den verstorbenen Komiker mit Loriot-Briefmarken illustriert war. Die Motive mussten daraufhin entfernt werden.
Vicco von Bülow war am 22. August 2011 im Alter von 87 Jahren gestorben (hier eine Presseschau zum Tod des Humoristen). Die Biografie war zwei Wochen nach seinem Tod erschienen.
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