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Lottogeschäft am Pranger

Nach einem Bericht des ZDF-Politmagazins Frontal21 hat der BertelsmannBuchclub Kunden um Lotto-Einsätze und Gewinne geprellt. Bertelsmann weist den Vorwurf zurück.

Hintergrund: Vor zwei Jahren wurden Club-Mitglieder geworben, bei Lotto-Tippgemeinschaft mitzumachen. Laut ZDF haben 40.000 Buchclub-Kunden monatlich 49,90 Euro für die Mitgliedschaft in der Tippgemeinschaft gezahlt. Konkret geht es in dem Bericht um zwei Anschuldigungen:

  • Von dem Monatsbeitrag sei nur ein geringer Teil (18%) für den Lottoeinsatz abgeführt worden; vorgeschrieben sei, mindestens zwei Drittel der Einsätze auch fürs Lottospiel zu investieren.
  • Die Lottogewinne seien nicht in kompletter Höhe ausgeschüttet worden. In einem Fall seien von der vollen Summe (rund 218.000 Euro) nur etwa 127.000 Euro ausgeschüttet worden.

Bei der DirectGroup heißt es (auf Anfrage von buchreport.de und der „Neuen Westflischen Zeitung“),

  • Das Geschäftsmodell sei längst eingestellt worden.
  • Die Kunden seien darüber aufgeklärt worden, dass nur ein bestimmter Anteil für den Erwerb der Spielscheine verwendet werde.
  • Es habe sich damals nicht um eine Tippgemeinschaft, sondern um eine Anteilsgemeinschaft gehandelt, die Anteile einer Tippgemeinschaft gekauft habe. Dafür gelte die in der Sendung genannte Zweit-Drittel-Regelung nicht.
  • Es habe seinerzeit außerdem Probleme mit einem Callcenter gegeben. Kunden, bei denen etwas nicht korrekt gelaufen sei, seien entschädigt worden.

In der Sendung wird der Heidelberger Anwalt Hans Witt zitiert, der in einem solchen Geschäft einen klaren Fall von „Betrug“ sieht. Außerdem werde die Vertrauensstellung des Clubs ausgespielt: „Wenn sich dort jemand meldet mit dem Namen Bertelsmann, habe ich zunächst mal ein gewisses Grundvertrauen. Ich weiß, es nicht ein möglicher Betrüger, sondern ich gehe erst mal davon aus, dass ich vernünftig beraten werde.“

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