Seit der Versender und Verlag Zweitausendeins vor genau drei Jahren mit seinen Shop-in-Shops als Untermieter bei stationären Buchhändlern einzog, entwickelte sich das Kooperationsmodell recht vielversprechend. Die größeren Filialisten unter den Partnern, Osiander und Mayersche, nutzten das Konzept, um sich ein gehobenes MA-Sortiment ins Haus zu holen und ihre großflächigen Filialen mit zusätzlichen Medienangeboten zu gestalten.
Nachdem der angeschlagene Buch- und Medienhändler im Zuge eines Sanierungskonzeptes alle bestehenden Verträge mit Partnerbuchhandlungen gekündigt hat, um neue Konditionen festzulegen, haben einige Sortimenter nicht mitgezogen (buchreport berichtete, hier das Interview mit Bianca Krippendorf dazu). Darunter auch die Mayersche und Osiander, die nun die frei gewordenen Flächen in Eigenregie neu organisieren:
- An zehn Standorten der Mayerschen war Zweitausendeins mit im Durchschnitt rund 40 qm vertreten. Diese Flächen werden künftig durch ein eigenes Programm ergänzt, das unter dem Rubrum „M“ mit ähnlichen Inhalten wie Zweitausendeins (Musik-CDs, DVDs und MA-Bücher) aufwartet. Das Konzept könnte darüber hinaus auch in weiteren Filialen zum Einsatz kommen, erklärt eine Sprecherin auf Anfrage.
- Auch die Buchhandlung Osiander hat ein eigenes Konzept entwickelt, das in Tübingen, Konstanz und Speyer an die Stelle von Zweitausendeins rückt: „Osiander Extra“ biete laut Mitinhaber Heinrich Riethmüller in ähnlicher Darreichungsform wie Zweitausendeins preiswerte CDs, DVDs und Bücher. Mit der Kooperation war er zuletzt unzufrieden. Er kritisiert Lieferengpässe von Zweitausendeins im Weihnachtsgeschäft und schlechtere Konditionen.
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