Im Schnitt 21 Cent haben deutsche Buchhandelskunden 2009 pro Buch mehr an der Kasse bezahlt als im Jahr zuvor. Das bedeutet eine durchschnittliche Preiserhöhung um immerhin 1,8%, und: Es gibt immer noch Luft nach oben. Diese These machen sich mittlerweile immer mehr Händler zu eigen.
Die Zeiten, in denen Buchhändler kollektiv die Stirn in Falten ziehen, wenn von höheren Buchpreisen die Rede ist, sind jedenfalls vorbei:
- Als vor einem Jahr Publikumsverlage begannen, vorsichtig an der vermeintlich eingerosteten Preisschraube zu drehen, meldeten sich in einer buchreport-Umfrage neben weiterhin skeptischen Sortimentern auch eine ganze Reihe von Händlern zu Wort, die das Rütteln an den festgefügten Preisschwellen mit Wohlwollen betrachteten.
- In einem buchreport-Stimmungsbild Anfang dieses Jahres beantwortete eine Mehrheit von Standortbuchhändlern die Frage nach Spielraum für weitere Preisanhebungen mit „Ja“.
- Noch einhelliger, wenn auch mit Nuancen, fällt das Urteil der Filialisten aus, die die Buchpreise ebenfalls keineswegs ausgereizt sehen.
Die damit an die preisfestsetzenden Verlage gerichtete Aufforderung „Macht Bücher teurer!“ gilt allerdings ausdrücklich nicht pauschal, sondern vor allem für eingeführte Autoren und Themen. Immerhin rund die Hälfte der Verlage seien preisstrategisch zu zurückhaltend, kritisiert etwa Michael Wieser, Einkaufsgeschäftsführer des nordrhein-westfälischen Filialisten Mayersche: „In manchen Fällen sind 2 Euro mehr drin.“
Mehr dazu im neuen buchreport.express 5/2010 vom 4. Februar.
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