Die Pläne Erwin Müllers, seine Anteile an Douglas aufzustocken, hat das Kartellamt alarmiert, berichtet die „Lebensmittel Zeitung“ in ihrer aktuellen Ausgabe (9.3.). Demnach könnten die Wettbewerbshüter Filialschließungen fordern oder eine erweiterte Beteiligung Müllers untersagen.
Die Ausgangslage: Die Gründerfamilie Kreke ist mit etwas mehr als 12% zweitgrößter Aktionär hinter der Oetker-Gruppe mit ca. einem Viertel der Aktien sowie dem Eigentümer der Drogeriekette Müller, Erwin Müller, mit rund 10%.
Wettbewerbshüter könnten Schließungen fordern
Konzern sucht nach einem Konzept für Thalia
Seit Anfang des Jahres gab es neben den Müller-Aktivitäten auch Spekulationen über die weitere Entwicklung bei Douglas, darunter ein möglicher Abschied von der Börse durch den Einstieg von Finanzinvestoren und die Option, die Unternehmensgruppe zu zerschlagen und sich insbesondere vom Buchhandelsmarktführer Thalia zu trennen.
Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr (bis 30. September 2011) schwächelte die Douglas-Buch-Tochter, und zwar besonders auf der Ergebnis-Seite: Im Vorjahr verbuchte der Filialist einen Gewinn von 20 Mio Euro, im abgeschlossenen Geschäftsjahr nur noch 5 Mio Euro. Im stationären Geschäft verlor Thalia im Geschäftsjahr 1,5% an Umsatz, flächenbereinigt sogar 3,9% (buchreport.de berichtete).
Die Aufseher sollen demnach ein tragfähiges Buchkonzept verabschieden und entscheiden, wie viel Douglas in den Buchbereich investieren soll. Bislang sei von 20 Mio Euro die Rede. Ein Verkauf oder eine strategische Partnerschaft stehe einem Bankanalysten zufolge nicht zur Debatte.
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