Ron Burkle gibt nicht auf. Der US-Multimilliardär und Wirtschaftsmagnat, der seinen Anteil an Barnes & Noble seit November systematisch auf 19,62% ausgebaut hat, will mehr Einfluss beim weltweit größten Buchhändler nehmen – und schreckt dabei auch vor harten Bandagen nicht zurück: Weil ihn der Vorstand abblitzen lies, hat der 57-Jährige am Freitag über seine Investmentfirma Yucaipa vor einem Gericht in Delaware Klage eingereicht.
Der Investor ist sauer, weil ihm der Buchhändler durch einen rechtlichen Schachzug den Kauf von noch mehr Aktien (vorerst) verwehrt hat. Zum Jahresende hatte der Vorstand auf Betreiben von Chairman Len Riggio und seiner Familie, die mit ca. 32% Hauptaktionär des von ihm 1965 gegründeten Unternehmens ist, nach geltendem amerikanischem Recht eine sog. „Poison Pill“ verabschiedet (buchreport berichtete). Sie wird als Instrument gegen feindliche Übernahmen eingesetzt – im Fall von Barnes & Noble mit der Vorgabe, dass kein weiterer Aktionär mehr als 20% des Aktienkapitals halten darf.
Nachdem seine Briefe an die Börsenaufsicht und den Vorstand wirkungslos geblieben sind, will Burkle jetzt gerichtlich durchsetzen, dass die „Poison Pill“ außer Kraft gesetzt wird, weil sie den Hauptaktionär ungerechtfertigt bevorteilt. Die New Yorker Börse ist von den Muskelspielen des Investors nicht beeindruckt: Der Aktienkurs von Barnes & Noble sank um 7,5%.
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