Trotz wachsendem Online-Anteil im Einzelhandel wird weiter kräftig ins stationäre Geschäft investiert. Das EHI Retail Institute hat die Rolle der Einkaufszentren untersucht und zwei Kernthesen herausgeschält: Einkaufszentren werden kleiner und verstärkt in Innenstädten realisiert. Weitere Befunde:
- Zu Jahresbeginn wurden in Deutschland 453 Center mit einer Gesamtfläche von 14,2 Mio qm betrieben (Mindestmietfläche: 10000 qm).
- In den kommenden drei bis vier Jahren sollen mehr als 50 weitere Projekte realisiert werden, allein 7 davon im aktuellen Jahr.
- Laut EHI fokussieren sich die Bauherren verstärkt auf mittelgroße Kommunen mit 20000 bis 100000 Einwohnern. Die Flächennachfrage in Großstädten sei dagegen weitgehend gesättigt.
- Die meisten der neu in Betrieb genommenen Einkaufszentren weisen eine eher geringe Mietfläche auf. Vier liegen in der Größenkategorie von 10000 bis 19999 qm, zwei zwischen 20000 und 29999 qm.
- Das EHI Retail Institute vermutet, dass der Trend zu kleineren Centern aufgrund von hohen Grundstückspreisen und Mangel an geeigneten großflächigen Grundstücken anhalten wird. Allerdings seien innerstädtische Grundstücke oftmals verwinkelt, teilweise müsste für eine neue Handelsimmobilie historische Bausubstanz weichen oder in den Bau einbezogen werden.
- Keine Überraschung: Bei den neuen Mietern handelt es sich überwiegend um Bekleidungshändler. H&M, C&A und New Yorker haben die größten Flächen angemietet. Beim Blick auf die anderen Branchen fallen die Elektromärkte Saturn, die Lebensmittelgruppe Rewe, die Drogeriekette dm und die Verbundgruppe für Sportbekleidung Intersport mit hohen Flächenanteilen auf.
Neben den Neubauten steht auch die Renovierung von Einkaufszentren auf dem Plan. Hier sind etwa 30 Center aus den 80er- und 90er-Jahren in den Fokus gerückt, die renoviert werden müssen oder deren Grundkonzept überarbeitet wird.
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