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Das Feuilleton zum Sachbuchpreisgewinner Malinowski

Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Sachbuchpreisgewinner Stephan Malinowski bei der Preisverleihung (Foto: buchreport)

Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Sachbuchpreisgewinner Stephan Malinowski bei der Preisverleihung (Foto: buchreport)

Für seine Arbeit ist der Historiker Stephan Malinowski mit dem Deutschen Sachbuchpreis 2022 geehrt worden. Das sind die Reaktionen der Presse.

Die „taz“ rollt den Rechtsstreit, in den Malinowski mit der Veröffentlichung seiner Forschungsergebnisse zur nationalsozialistischen Vergangenheit der Familie Hohenzollern geraten ist, auf und folgert: „Dank dem Engagement einzelner Historiker wie Stephan Malinowski dürfte der Versuch gescheitert sein, die postfaschistische deutsche Geschichtsschreibung zum Vorteil einiger weniger umzudefinieren. Das nun ausgezeichnete Werk „Die Hohenzollern und die Nazis“ werden auch Juristen zu Rate ziehen, die sich in absehbarer Zeit vor Gerichten mit den Forderungen der Hohenzollern beschäftigen werden.“

Gerrit Tartels zeigte sich im „Tagesspiegel“ zunächst überrascht von der Entscheidung: „Auch Malinowskis Buch scheint auf den ersten Blick am wenigsten zu dem Anspruch zu passen, den die Börsenvereinsvorsteherin Karin Schmidt-Friderichs für Sachbücher im Allgemeinen und diesen Preis im Besonderen formulierte: Sie sollten uns die Welt, in der wir leben, besser verstehen lassen. Oder von ‚aktueller Relevanz‘ sein, wie es die Juryvorsitzende Tania Martini sagte. Insofern hätte man, als Außenstehender, eher mit Alice Bota und ihrem Buch über die Frauen von Belarus gerechnet, mit Stefan Kreuzberger und seiner Untersuchung des deutsch-russischen Verhältnisses oder mit Nathan Sznaiders ‚Fluchtpunkte der Erinnerung‘ über die Möglichkeit und Unmöglichkeit, den Holocaust und postkoloniale Verbrechen miteinander zu vergleichen.“ Doch auch Malinowskis Buch sei hochaktuell und: „Am Ende dürfte die Jury schon auch die bestmögliche Entscheidung getroffen haben.“

Lothar Müller geht in der „Süddeutschen“ auf die Konstruktion des Sachtextes ein: „Dieser Nicht-Reduktion dient der methodische Aufwand des Buches, das Gruppenporträt, dynastische Genealogie, Milieustudie und Medienanalyse kombiniert. In dichter, von ethnologischen Modellen inspirierter Beschreibung spürt es den politisch-pragmatischen Effekten des „symbolischen Kapitals“ der Hohenzollern nach.“

Deutscher Sachbuchpreis 2022 für Stephan Malinowski

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