In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ kritisiert Richard Kämmerlings, dass es den Figuren in Matthias Polityckis „Jenseitsnovelle“ an Glaubwürdigkeit mangele. Die Dauerironie verhindere, dass der Autor „dem möglicherweise schmerzhaften Wahrheitskern seiner Geschichten wirklich nahe kommt“. So gehe es in der „schulmäßig gebaute Novelle“, in der der Privatdozent Hinrich Schepp eines Morgens seine Frau Doro tot am Schreibtisch auffindet, gar nicht um Tod und Trauer. Die schöne Leiche sei nur der Anlass für ein „stets überlegenes Schmunzeln über tapsige Männer mit kruden Schuljungenphantasien“. So bliebe „die Geschichte eines totalverklemmten Typen, der sich eine semiverklemmte Version des eigenen Durchschnittslebens erträumt, am Ende doch circa dreiviertelverklemmt“.
Matthias Politycki: „Jenseitsnovelle“. Hoffmann und Campe 2009, 15,95 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 32)
NACHGELESEN – Bücher in der Presse
Belletristik
Jürgen Becker: Im Radio das Meer. Journalsätze. Suhrkamp Verlag 2009, 19,80 Euro
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 16)
Gioconda Belli: Unendlichkeit in ihrer Hand. Droemer-Verlag 2009, 16,95 Euro
nzz.ch
Ursula Haas: Drei Frauen. Kyrene-Verlag 2009, 19,90 Euro
nzz.ch
Ernst Wilhelm Händler: Welt aus Glas. Frankfurter Verlagsanstalt 2009, 25 Euro
fr-online.de
Gerard Manley Hopkins: Journal. Verlag Jung und Jung 2009, 28 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 32)
Urs Jaeggi: wie wir. Huber Verlag 2009, 19,90 Euro
nzz.ch
Ulrike Kolb: Yoram. Wallstein Verlag 2009, 19,90 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 32)
Andreas Platthaus: Freispiel. Rowohlt Berlin 2009, 17,90 Euro
„Die Zeit“ (S. 52)
Jutta Voigt: Westbesuch. Vom Leben in den Zeiten der Sehnsucht. Aufbau-Verlag 2009, 16,95 Euro
„Die Zeit“ (S. 51)
Liao Yiwu: Fräulein Hallo und der Bauernkaiser. Chinas Gesellschaft von unten. S.-Fischer-Verlag 2009, 22,95 Euro
nzz.ch
Sachbuch
Friedrich Dieckmann: Deutsche Daten oder Der lange Weg zum Frieden. Wallstein Verlag 2009, 19,90 Euro
„Die Zeit“ (S. 52)
Volker Hage: Kritik für Leser. Vom Schreiben über Literatur. Suhrkamp Verlag 2009, 12 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 32)
Jana Hensel: Achtung Zone. Warum wir Ostdeutschen anders bleiben sollten. Piper Verlag 2009, 14,95 Euro
„Die Zeit“ (S. 52)
Gerold Hofmann: Mutig gegen Marx & Mielke. Die Christen und das Ende der DDR. Evangelische Verlagsanstalt 2009, 16,80 Euro
„Die Zeit“ (S. 52)
Lorenz Jäger: Hinter dem Großen Orient. Freimaurerei und Revolutionsbewegungen. Karolinger Verlag 2009, 19,90 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 36)
Martin Jankowski: Der Tag, der Deutschland veränderte. 9. Oktober 1989. Evangelische Verlagsanstalt 2007, 9,80 Euro
„Die Zeit“ (S. 52)
Cordula Nolte (Hrsg.): Homo debilis. Behinderte – Kranke – Versehrte in der Gesellschaft des Mittelalters. Didymos-Verlag 2009, 74 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 36)
Harry Nutt: Mein schwacher Wille geschehe. Warum das Laster eine Tugend ist – ein Ausredenbuch. Campus Verlag 2009, 19,90 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 36)
Bertrand Russell: Eroberung des Glücks. Neue Wege zu einer besseren Lebensgestaltung. Suhrkamp 2009, 7 Euro
„Die Zeit“ (S. 52)
Julius H. Schoeps: Das Erbe der Mendelssohns. Biographie einer Familie. S. Fischer Verlag 2009, 29,95 Euro
tagesspiegel.de
Wolfgang Schuller: Die deutsche Revolution 1989. Rowohlt Berlin 2009, 19,90 Euro
„Die Zeit“ (S. 52)
Wolfgang Sofsky: Das Buch der Laster. Verlag C. H. Beck 2009, 19,90 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 36)
Najem Wali: Reise in das Herz des Feindes. Ein Iraker in Israel. Carl Hanser Verlag 2009, 17,90 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 16)
Comic
Jean-Michel Beuriot und Philippe Richelle: Unter dem Hakenkreuz. Verlag Schreiber & Leser 2009, 22,80 Euro
tagesspiegel.de
VORAUSGESEHEN – Bücher im Kino
Stieg Larssons „Verblendung“: Hannes Hintermeier lobt die Verfilmung in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ als gelungene Adaption, die „aus den vielen Mündungsarmen der Romanvorlage ein funktionierendes Konzentrat“ mache.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 33), weiterer Artikel: spiegel.de
Ilija Trojanows „Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“: Anders als in der Romanfassung muss in der Verfilmung von Stephan Komandarev nichts und niemand gerettet werden, berichtet die „Frankfurter Rundschau“. Selbst die gelegentlich dick aufgetragene Metaphorik wirke in dem Film ganz leicht.
fr-online.de
VORAUSGEHÖRT – Bücher im Radio
Wassili Grossmans „Leben und Schicksal“: Der Roman über die russische Gesellschaft zur Zeit des Zweiten Weltkriegs läuft als Hörspiel bei NDR Kultur am 7., 14. und 21. Oktober jeweils um 20 Uhr.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 17)
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