Bei den Tarifrunden im Einzelhandel vermeldet Verdi erste Verhandlungsergebnisse. Allen voran in Bayern, wo – für die Buchbranche besonders interessant – ein eigenständiger Tarifvertrag für den Buchhandel und die Verlage ausgehandelt wird. Mit der Arbeitgebervereinigung des bayerischen Buchhandels hat man die bestehenden Konditionen eingefroren:
- Keine Entgelterhöhung bis 1. Januar 2016.
- Der von Arbeitgeberseite im Sommer vergangenen Jahres gekündigte Manteltarifvertrag wird dafür rückwirkend wieder geschlossen; eine Kündigung ist erstmals wieder zum 31. März 2016 möglich.
Die Gewerkschaft ist unzufrieden: Der Abschluss sei nur eine Galgenfrist, warnt die für Medien, Kunst und Industrie zuständige Verdi-Leiterin Christa Hasenmaile. Verdi ist überzeugt, dass die Arbeitgeber weiterhin aus dem für die Beschäftigten vorteilhaften Manteltarif aussteigen wollen und ihn im Frühjahr erneut kündigen werden. Der Manteltarif der Buchbranche enthält im Vergleich zu dem für den Einzelhandel arbeitnehmerfreundlichere Regelungen, z.B. zu Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
In Bundesländern wie Baden-Württemberg, wo in der vergangenen Woche der erste Abschluss im Einzelhandel erzielt wurde, orientiert sich der Buchhandel an den Tarifen für den Einzelhandel. Die Eckpunkte des Abschlusses in Baden-Württemberg: Entgelterhöhung um 2,5% ab Juli 2015 (Auszubildende: ab August 2015) und um weitere 2% ab April 2016 (Auszubildende: ab August 2016).
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