Die russisch-jüdische Autorin Maria Stepanova, die 1972 in Moskau geboren wurde und derzeit im deutschen Exil lebt, erhält den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2023. Das teilte die Messe am Mittwoch mit.
Die Auszeichnung erhält Stepanova für ihren Lyrikband „Mädchen ohne Kleider“. „Die Gedichtzyklen – so liedhaft wie erzählerisch – führen eindrücklich vor, wie sich in aktuelle Poesie ein waches Geschichtsbewusstsein einschreibt“, heißt es in der Begründung der Jury. Der Band ist im Mai 2022 bei Suhrkamp erschienen. Die Übertragung aus dem Russischen stammt von Olga Radetzkaja. Die Jury verweist zudem auf den Lyrikband „Der Körper kehrt wieder“ (2020) und den Roman „Nach dem Gedächtnis“ (2020).
Der Jury des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2023 gehören Maike Albath (Literaturkritikerin und Autorin), Michael Lemling (Geschäftsführer der Buchhandlung Lehmkuhl), Lothar Müller (Literaturkritiker und Journalist), Daniela Strigl (Literaturkritikerin und Essayistin) sowie Gundula Sell (Referentin, Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus) an.
Der Preis wird zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse am Abend des 26. April 2023 im Gewandhaus an Maria Stepanova verliehen. Die Laudatio hält die Schweizer Literaturwissenschaftlerin, Autorin und Übersetzerin Ilma Rakusa.
Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung wird seit 1994 jährlich vergeben und ist mit 20.000 Euro dotiert. Im vergangenen Jahr war der österreichische Schriftsteller Karl-Markus Gauß Preisträger.
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