Es gibt wohl nur wenige Medien, die sich heute nicht dem 100. Todestag des Autors Mark Twain widmen. Er hat der amerikanischen Literatur auch für Europäer ein Gesicht gegeben hat, ist aber dennoch ein Unbekannter geblieben, wie etwa die „Welt“ urteilt. Das gelte sowohl für den realen Samuel Langhorne Clemens, wie Twain real hieß als auch für die meisten literarischen Werke des Künstlers. Nur Tom Sawyer und Huck Finn sind als literarische Figuren bekannt, die großen Mark-Twain-Ausgaben (zwölf Bände bei Aufbau, neun bei Hanser) seien schon lange vergriffen. Wer mehr wolle als die Standards, müsse sich auf eine schwierige Suche begeben. Dabei sei etwa „Roughing it“ („Durch dick und dünn“) Twains ungewöhnlichstes, sehr persönliches Reisebuch, in dem man Mark Twain im Entstehen begegne.
„FAZ“ (S. 32), „SZ“ (S. 14), fr-online.de, spiegel.de, welt.de
BÜCHER & AUTOREN
Szilárd Rubin: Der ungarische Autor ist verstorben, die „FAZ“ bedauert, dass er nicht zu Lebzeiten eine größere verdiente Anerkennung und Bekanntheit erlangt hat.
„FAZ“ (S. 34)
Peter Schneider: Die Medien ehren den Schriftsteller, der seinen ersten Erfolg „Lenz“ im Jahr 1973 hatte, zu dessen 70. Geburtstag.
„SZ“ (S. 13), tagesspiegel.de, welt.de
Valentin Senger: Als Verleger Klaus Schöffling erfuhr, dass die Lebensgeschichte „Kaiserhofstraße 12“ des Frankfurter Juden vergriffen war, sorgte er nicht nur für eine Neuauflage, sondern gleich für ein passendes Leseereignis.
„FAZ“ (S. 32)
Andrzej Stasiuk/Viktor Jerofejew: Der polnische Autor erklärt, wie nach dem Unglück von Smolensk eine beispiellose Medienkampagne Funktionäre und Parteipolitiker zur Blüte der Nation verklärt. Der russische Schriftsteller erklärt, wieso die Polen ihr Land nicht nur als abstraktes Symbol, sondern als Teil ihrer persönlichen Existenz betrachten.
„FAZ“ (S. 33)
Uwe Tellkamp: Der Schriftsteller („Der Turm“) verteidigte bei der Ausstellungseröffnung in Leipzigs Museum der Künste den Maler Neo Rauch und dessen Arbeiten. Der „NZZ“ wurde bei der Tellkamp’schen Darstellung „mulmig“.
nzz.ch
Juli Zeh: Das dritte Stück der Autorin („Good morning boys and girls“) handelt von einem Amoklauf und wurde in Düsseldorf uraufgeführt. Die „FR“ glaubt, dass die Kritiker mehrheitlich die tiefe Wahrheit des Stückes nicht erkannt hätten.
fr-online.de
MEDIEN & MÄRKTE
Onlinehandel: Die EU stärkt den Internethandel. Ein Produzent kann den Vertrieb seiner Waren im Internet zukünftig nicht mehr so leicht einschränken wie heute, hat aber das Recht zu bestimmten Auflagen.
„FAZ“ (S. 13)
Axel Springer: Der Medienkonzern Axel Springer hat vor allem dank der digitalen Medien seinen Umsatz im ersten Quartal 2010 um sieben Prozent auf 663,7 Millionen Euro gesteigert.
„FAZ“ (S. 14), „FTD“ (S. 8), „Handelsblatt“ (S. 34)
Apps: Mark Fiore hat den Pulitzerpreis gewonnen, dennoch von Apple ein Verbot für eine eigene Application erhalten. Die kategorische Ablehnung von Satire unterstreicht, dass Apple zwar selbst Ikone ist, gleichzeitig aber Kulturzensur durchführt.
„FAZ“ (S. 31), welt.de
Lesegeräte: Die „SZ“ macht sich Gedanken, ob die neuen Lesegeräte wirklich geeignet sind, um die Verlage zu retten und beschreibt, dass viele Verlage Geschäftsmodelle jenseits des iPad suchen.
„SZ“ (S. 15)
Einzelhandel: Versandhändler Otto schränkt das angebliche Interesse an Karstadt-Sport-Häusern ein. Man könne sich nicht vorstellen, alle Häuser zu übernehmen, so ein Unternehmenssprecher laut „FTD“.
„FTD“ (S. 3)
Zeitschriftenmarkt: Die „FTD“ analysiert Markt und Chancen für einen erfolgreichen Start eines neuen Nachrichtenmagazins, wie es Stefan Aust für WAZ-Gruppe und den potenziellen Partner Springer entwickelt hat.
„FTD“ (S. 8)
Musikmarkt: Das „Handelsblatt“ analysiert die Chancen von EMI Recordings auf ein Überleben.
„Handelsblatt“ (S. 32)
SZENE
Barockliteratur: Aus einer Reihe neuer großer Ausgaben von Barockliteratur mit humanistischer Prägung liest die „FAZ“, dass die lesbare Literatur des Deutschen schon vor Lessing begonnen hat.
„FAZ“ (S. N3)
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