Im Sortiment von stationären Buchfilialisten wie aktuell Hugendubel (mehr hier) gewinnen Comic und Manga stärker an Präsenz, aber auch auf dem Buchmarkt insgesamt hat sich das Segment positiv entwickelt:
■Comics: Seit Ende 2017 führten die beiden bei Knaus erschienenen „Die Stadt der Träumenden Bücher“-Alben von Walter Moers die deutschen Comic-Bestsellerlisten für viele Monate an und werden womöglich 2018 mit als umsatzstärkste Comic-Publikation abschließen. Dass klassische „westliche“ Comics ganz oben stehen, gab es zuletzt immer dann, wenn der große Sonderfall eintrat und ein neuer „Asterix“-Band erschien. Doch 2018 könnte zu einem Jahr werden, in dem alle Top-10-Plätze nach Umsatz an den klassischen westlichen Comic gehen, nachdem die Auswertung über gut 20 Jahre von den Manga dominiert wurde. Diese Entwicklung hat nicht mit einer Schwäche der Manga zu tun, sondern ist vielmehr dem Erstarken der Comics geschuldet, die es inzwischen auch ohne „Asterix“-Neuerscheinung schaffen, bis zu 20-prozentige Marktzuwächse pro Jahr zu erzielen.
■Manga: Bei den Japan-Comics konnten in den vergangenen beiden Jahren kleinere Rückgänge bei der Zahl der verkauften Exemplare laut Marktforscher Media Control dank moderat anziehender Verkaufspreise beim Umsatz mehr als wettgemacht werden. Dieses Szenario zeichnet sich auch wieder für dieses Jahr ab, wenn man die Zahlen der ersten drei Quartale zugrunde legt. So sollten wieder rund 40 Mio Euro Umsatz mit Manga erzielt werden, wovon wiederum gut vier Fünftel auf den Sortiments- und Bahnhofsbuchhandel entfallen.
Weitere Themen im buchreport.spezial Comic & Manga (plus-Artikel):
- Altstars und Newcomer: Auch ohne neuen „Asterix“ liegen westliche Comics 2018 vorn. Deutsche Eigenproduktionen führen die Bestsellerliste an.
- Grafische Romane als »bibliophile Luxusprodukte«: Die Graphic Novel hat sich als ein eigenes Comic-Subgenre etabliert. Die Verlage melden steigende Umsätze – bei sinkender Novitätenzahl.
- In der Kinderbuch-Abteilung gibt es noch Potenzial: Comics sind im Buchhandel als Zusatzsortiment angekommen. Titel für Kinder haben es im stationären Sortiment jedoch schwer.
- Hommagen und Parodien beleben den Disney-Kosmos: Egmont diversifiziert das Entenhausen-Universum weiter aus. Mit Reihen und Einzeltiteln werden Schwerpunkte gelegt.
- Im stabilen Manga-Markt setzen Animes die Impulse: Das Wechselspiel zwischen Japan-Comics und Zeichentrick läuft. Bei den Verlagen gibt es neue Mitspieler und Verschiebungen.
- In allen Ecken des Landes im Medienverbund präsent: Kazé ist in der Spitzengruppe der deutschen Manga-Verlage. Es ist die Geschichte eines Medienverbunds von Comic und Film.
- Von der Leserschaft in den Handel getragen: Der frühere Tokyopop-Chef Joachim Kaps kennt den Manga-Markt gut. Mit seinem Verlag Altraverse will er jetzt einiges anders machen.
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