Martin Suter. (Foto: Marco Grob)
Martin Suter, gerade 75 Jahre alt geworden, spielt in seinen Romanen oft mit einem Geheimnis. Diesmal sind es viele, wie er selbst sagt. In „Melody“ (Diogenes) geht es um die Verlobte des Nationalrats Dr. Stotz, die vor über 40 Jahren spurlos verschwand. Jetzt, im hohen Alter, will Stotz seinen Nachlass ordnen und stellt einen Studenten dafür ein. Doch der fragt sich schnell, ob dieser alte Mann wirklich der ist, der er vorgibt zu sein.
Mit seinem 12. Roman springt der Schweizer Autor in der SPIEGEL-Bestsellerliste Hardcover Belletristik in der zweiten Verkaufswoche von Platz 25 auf Platz 1, worauf sein Hausverlag Diogenes mit einer spontanen Bürofeier reagierte. Mit einer Startauflage von 150.000 Exemplaren (davon sind 100.000 ausgeliefert; die 2. Auflage ist bereits in Planung) hatte der Verlag kalkuliert und die Veröffentlichung mit einem umfangreichen Marketingpaket unterstützt.
Zuletzt war der Absatz deutlich in die Höhe gegangen und „Melody“ in der vergangenen Woche sowohl das meistverkaufte als auch das umsatzstärkste Buch in Deutschland. Wohl auch, weil Rezensionen ausgesprochen positiv ausfielen: „Suter ist auf der Höhe seiner Erzählkunst“, wertet etwa die „Süddeutsche Zeitung“.
Für den Autor ist es auch eine Rückkehr zum klassischen Roman: Zuletzt war 2022 seine romanhaft ergänzte Biografie über Bastian Schweinsteiger erschienen, 2020 hatte er mit Benjamin von Stuckrad-Barre einen Gesprächsband über die Lage der Gesellschaft vorgelegt.
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