Der diesjährige Schweizer Buchpreis geht an Martina Clavadetscher für den Roman «Die Erfindung des Ungehorsams» (Unionsverlag 2021). Clavadetscher wird Nachfolgerin von Vorjahres-Preisträgerin Anna Stern.
In der Begründung der Jury heißt es: „Martina Clavadetscher hat einen Roman über künstliche Intelligenz geschrieben, wie es ihn noch nicht gab: formal avanciert und hochgradig sinnlich. Keine Dystopie mit raunender Technologiekritik, sondern einen waghalsigen Text, der den künstlichen Wesen Leben einhaucht. Im Roman wird spürbar, wie erst unsere Sehnsüchte und Nöte den Maschinen Macht verleihen. Clavadetscher verschmilzt die Erzählkunst mit den Mitteln von Lyrik und Drama. Und sie unterläuft die kategoriale Trennung zwischen Mensch und Maschine. ‹Die Erfindung des Ungehorsams› ist eine Hymne an das Erzählen als emanzipatorische und urmenschliche Kraft.“
Das Preisgeld beträgt 30.000 Franken, die weiteren Nominierten erhalten je 3000 Franken. Die öffentliche Preisverleihung fand nach der coronabedingten Absage letztes Jahr wieder im Theater Basel statt. Eingereicht waren 92 Titel aus 65 Verlagen.
Die weiteren Nominierten waren:
- Thomas Duarte: «Was der Fall ist» (Lenos)
- Michael Hugentobler: «Feuerland» (dtv)
- Veronika Sutter: «Grösser als Du» (edition 8)
Der Schweizer Buchpreis wurde 2008 vom Verein LiteraturBasel und dem Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV) ins Leben gerufen. Ziel sei es, die öffentliche Diskussion über Bücher deutschsprachiger Schweizer Autorinnen und Autoren zu animieren und mit der aktiven Werbung im Buchhandel sowie mit einer Lesetour durch die Schweiz und Nachbarländer dazu beizutragen, dass diese stärker wahrgenommen, gelesen und gekauft werden, heißt es in der Beschreibung des Preises.
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