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Mashups führen zu Problemen

Die Bildungsverlage nehmen die OER-Aktivitäten sehr ernst. Ihr Verband Bildungsmedien hat Thesen veröffentlicht, mit denen die Latte für einen Einsatz der freien Materialien in den Schulen hoch gelegt wird. Auszüge (hier das komplette Dokument zum Download):
Qualitätssicherung von OER: Es besteht ein gesellschaftlicher Konsens, dass die Bildungsmedien, die von Lehrkräften systematisch in der Schule genutzt werden, von höchstmöglicher Qualität sein sollen. Genehmigungs- und Prüfverfahren, wie sie für analoge und digitale Bildungsmedien üblich sind, müssen auch für OER etabliert werden. […] Diese Aufgabe kann nicht allein der Lehrkraft zugedacht werden, die OER verwenden will […]. Die Verlage ver­fügen bereits über vielfältige Materialien mit einer geprüften Qualität und gesicherten Urheberrechten. Ihre Aufgabe ist es, den Lehrern die Qualitätsprüfung abzunehmen. 
Curriculare und nachhaltige Entwicklung von OER: Ein Vorteil von OER ist die Vielfalt von aktuellen Inhalten, die durch die Verlage nur in begrenztem Maße angeboten werden können. Dementsprechend können OER eine gute Ergänzung zu den bestehenden curricularen, nachhaltigen Inhalten der Verlage sein, wenn gewisse Kriterien erfüllt sind. Sie können jedoch keine curricularen Lehrwerke ersetzen. Der Verband Bildungsmedien betont, dass in der OER-Debatte das Thema Nachhaltigkeit besonders erörtert werden muss, denn OER basiert auf dem Prinzip der Freiwilligkeit auf Erstellerseite. Daraus ergibt sich, dass durch kurzfristige Aktivitäten dauerhafte Strukturen auf professioneller Seite unwiderruflich zerstört werden können und dadurch ein Komplettangebot nicht mehr sichergestellt werden kann.

Soziale Gerechtigkeit auch bei OER: Die Verwendung von OER wird in der Diskussion verknüpft mit der Vision eines stärker digitalen Lehrens und Lernens. Die technische Ausstattung der Schulen darf nicht zulasten der Eltern gehen und so zu sozialer Diskriminierung führen.

Organisation von OER: Für die Verwaltung von OER sind inhaltlich strukturierte, technologiebasierte Systeme notwendig. Die Werkteile oder Werke müssen differenziert katalogisiert werden (Schulart, Fach, Altersgruppe/Jahrgangsstufe, Thema, Lehrplanbezug, Werkart, Version, technische Anforderungen, Lizenzform usf.), damit der Nutzer die ihn interessierenden Werke erkennen und finden kann. Die Katalogisierung muss dauerhaft gepflegt werden.

Eindeutige Begriffsbestimmung von OER: Diskussionen um OER sind oft widersprüchlich und ergebnislos, weil der Begriff OER unter-schiedlich interpretiert wird. Der Verband Bildungsmedien hält es für zwingend, dass die Diskussion durch eine klare Begriffsbestimmung konkretisiert und versachlicht wird.

Rechtssicherheit von OER: Lehrkräfte benötigen eine rechtlich sichere Basis, wenn sie Bildungsmedien und OER nutzen. Bei professionellem Content ist dies gegeben. Bei der Erstellung von OER wird ebenfalls ein Rechtemanagement erforderlich. CC-Lizenzen führen in der Praxis bei Weiterver- oder -bearbeitungen des Originals („mixes“, „mash-ups“) zu Problemen und können Lehrkräfte bei mangelnder Fort- und Weiterbildung in Fragen des Urheberrechts verunsichern. Der Verband Bildungsmedien sieht es als erforderlich an, dass ein Rechtemanagement für OER entwi­ckelt wird, das dem Arbeitsalltag der Lehr­kräfte gerecht wird und in der Lehreraus- und -weiterbildung Berücksichtigung findet.

Finanzierung von OER: Die Entwicklung von OER, Organisation und Verwaltung von „OER-Silos“, Distribution, Rechtemanagement, Qualitätssicherung, Lehrerfortbildung usf. verursacht Kosten. Qualitätsgesicherte, geordnete, frei zugängliche OER sind zwangsläufig mit finanziellem und personellem Aufwand verbunden. OER in der gewünschten Qualität können demzufolge per se nicht kostenlos angeboten werden.

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