Mit der Auslieferung von 800 Neuerscheinungen auf einen Schlag hatte der britische Buchmarkt im Herbst 2008 einen Präzedenzfall geschaffen, der eigentlich einmalig sein sollte. Doch der Massenstart war aus Sicht vor allem der Großbuchhändler so erfolgreich, dass die Verlage in diesem Jahr am 1. Oktober mit der gleichen Titelzahl nachgelegt haben. Und erneut ließ der „Super Thursday“ die Kassen klingeln: Nielsen BookScan hat in der Woche danach wie im Vorjahr ein Umsatzplus von 11% ausgerechnet.
Unter den zeitgleich in die Läden geschickten Novitäten befanden sich fast alle Hardcover, die der Buchhandel als Top-Favoriten für den Gabentisch 2009 ausgeguckt hat. Aus dem Pulk haben acht Romane und fünf Sachbücher unverzüglich den Sprung unter die Top 15 der BookScan-Bestsellerliste geschafft.
Zwar behaupteten sich Dan Brown und „The Lost Symbol“ unverändert an der Spitze, doch dahinter drängeln sich die Novitäten. Die große Überraschung ist Stieg Larsson, der mit „The Girl Who Kicked the Hornets’ Nest“ und 34152 verkauften Exemplare stärker eingeschätzte Konkurrenz wie Terry Pratchett und „The Unseen Academicals“ (32270) sowie die Memoiren des britischen Komikers Peter Kay, „Saturday Night Peter“ (19061), hinter sich ließ..
Anders als 2008, als der „Super Thursday“ ohne Vorankündigung über die Bühne ging, haben in diesem Jahr die britischen Medien das Thema großflächig aufgegriffen und dem Buchhandel zu landesweiten Schlagzeilen verholfen. Allen voran der „Guardian“, der dem Massenstart eine ganze Seite widmete. Sogar die BBC hatte ein Kamerateam zu Waterstone’s geschickt und einen werbewirksamen Bericht in den „BBC Breakfast News“ ausgestrahlt.
Fast schon von selbst versteht sich, dass auf der Insel kaum einer der potentiellen Weihnachtsbestseller zum empfohlenen Ladenpreis verkauft wird. Den Vogel schießen aktuell Peter Kays Memoiren ab, die bei Tesco und Amazon.co.uk 5 Pfund kosten; das ist ein Preisabschlag von 75%.
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