Einen „massiven Angriff von Amazon auf die Preisbindung“ meldet der Börsenverein. Grund: Der Online-Buch- händler bietet unter amazon.at Kunden mit einer Lieferadresse in Österreich im Oktober einen Rabatt von 10% auf alle Bücher an.
Mit diesem Angebot sollten „bewusst grenzüberschreitende Verkäufe zur Umgehung der Preisbindung stimuliert werden“, erklärt dazu Börsenvereins-Justiziar Christian Sprang. „Bislang hatte Amazon österreichische Kunden entweder überhaupt nicht über amazon.de beliefert oder jedenfalls nicht unter den deutschen Preisen, so dass die dreiprozentige Umsatzsteuerdifferenz in der Regel von den Portokosten aufgefressen wurde. Diese Praxis gibt Amazon nun auf und geht damit faktisch zum Generalangriff auf die Preisbindung über beziehungsweise lässt einen Testballon dafür steigen.“
Börsenverein und Preisbindungstreuhänder haben nach Sprangs Angaben keine Möglichkeit, gegen den Vorstoß des Online-Buchhändlers vorzugehen. Grund: Das Angebot verletzt weder das deutsche noch das österreichische Buchpreisbindungsgesetz, weil der grenzüberschreitende Handel aufgrund der EU-Vorgaben preisfrei erfolgen muss.
Sprang: „Es ist an den Verlagen, dies mit Amazon zu klären.“
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