In „einer Zeit der gefährlichen Simplifizierung“ trete Énard „als einzigartiger Vermittler auf, allerdings nicht als Prediger, sondern als leidenschaftlicher Orientforscher, der sich durch einen stupenden Kenntnisreichtum auszeichnet sowie durch literarische Sprachkraft“, heißt es u.a. in der Begründung der Jury. Und weiter: „In einer Welt, in der sich Orient und Okzident zunehmend in einer Schockstarre aus Feindseligkeit, Angst, aus Drohung und Gegendrohung gegenüberstehen, schenkt er den Lesern einen von großer menschlichen Anteilnahme geprägten Einblick in den arabischen Kulturraum.“
Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung wird seit 1994 jährlich vergeben. Er zählt zu den wichtigsten Literaturauszeichnungen in Deutschland. Das Preiskuratorium bilden der Freistaat Sachsen, die Stadt Leipzig, der Börsenverein und die Leipziger Messe.
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