Durch die jüngste Debatte über den Dumpingkurs von Amazon & Co. und die resultierende Verzögerungstaktik von Verlagen ist der Streit rund um die Autorentantiemen bei E-Books in den Hintergrund gerückt. Doch jetzt meldet sich die Society of Authors vehement zu Wort.
In einem Beitrag für den „Bookseller“ kritisiert Tom Holland, Chef des britischen Autorenverbands, die Praxis von Verlagen, zwischen 15 und 25% vom Verkaufspreis der E-Books an Autoren auszuschütten, als „miserabel“: „Es ist unverschämt, dass die Verlage versuchen, Autoren dazu zu drängen, fixe Honorarsätze bei E-Books während der gesamten Dauer des Urheberschutzes zu akzeptieren – und darüberhinaus diese bei miserablen 15 bis 25% der Erlöse anzusetzen. Das mag vielleicht in der Kreidezeit der Tote-Bäume-Verlegerei fair gewesen sein, aber es ist heute kaum einzusehen, was am Verkauf von E-Books die Verlage dazu berechtigen sollte, einen solch exorbitanten Anteil abzuschöpfen.“
Darüberhinaus kritisiert Holland die Informationspolitik der Verlage, die, statt ihre Zahlen und Kalkulation offenzulegen, eine „kollektive Mauer des Schweigens“ aufgebaut hätten.
Hintergrund: Im November hatte Macmillan nach Random House und Simon & Schuster ebenfalls die Tantiemen der Autoren bei E-Books gesenkt, bis auf die Niedrigstmarke von 20% (hier mehr). Im Dezember hatte die Society auf Authors Tantiemen von bis zu 75% gefordert.
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