Deutsch: Dominant
Der Chef der Formel-1-Organisation FIA, Max Mosley, steht derzeit in der Kritik, weil er bei einer heimlich gefilmten Sado-Maso-Party den Nazi gegeben haben soll. Das sei aber nicht wahr, verteidigt sich Mosley: Er habe während der Prügelsex-Sause zwar Deutsch gesprochen, aber nur, weil es so „einen herrischen, dominanten Charakter“ und so „einen rauen Sound“ habe. Feinsinnige Freunde der deutschen Sprache erinnert das an die Aussage des Schriftstellers Jonathan Franzen in der „Welt“: Die deutsche Sprache sei „unfassbar hässlich im Mund der falschen Leute, aber unübertroffen schön im Mund anderer“. Offenbar gehört Mosley zu den „falschen Leuten“. Allerdings scheint ihm gerade das zu gefallen.
Geburt: Glücklich
Dieser Tage sind die Fragen des Einbürgerungstests für Ausländer veröffentlicht worden. Man kann getrost davon ausgehen, dass viele Deutsche an diesem Test scheitern würden. Insofern könnte man in Anlehnung an ein geflügeltes Wort durchaus sagen, dass ihnen die Gnade der blöden Geburt zuteil geworden ist.
Experiment: Einfach
Anlässlich des „Jahres der Mathematik“ bemühen sich viele Zeitungen, ihren Lesern die abstrakte Wissenschaft näher zu bringen. Das „Hamburger Abendblatt“ etwa verheißt in der Überschrift einer eigens zu diesem Zweck eingerichteten Kolumne, die Zahl Pi könne „jeder selbst mit einem Experiment bestimmen.“ Voraussetzung für die „praktische Methode“ sei ein Dielenboden und „eine Nadel, vielleicht aus einem Stück Draht, deren Länge exakt dem halben Abstand zwischen den Dielenfugen entspricht. Lassen Sie diese auf den Boden fallen und notieren Sie, ob der Draht eine Dielenfuge kreuzt oder nicht. Wiederholen Sie das Experiment einige Tausend Mal. Die Zahl aller Würfe geteilt durch die Zahl der Würfe, bei denen die Nadel auf einer Fuge lag, ergibt einen Näherungswert für Pi.“ Na dann, viel Spaß!
Politiker: Pikiert
Der Schriftsteller Umberto Eco hat den neuen italienischen Kulturminister Sandro Bondi geärgert: Bei einer Gala, klagt Bondi, sei der Literat nicht einmal aufgestanden, um ihn zu begrüßen und habe ihm nur ganz kurz die Hand gegeben. Lassen wir dem unerfahrenen Minister-Neuling etwas Zeit: Er wird noch herausfinden, dass es für Politiker nicht unbedingt von Vorteil sein muss, wenn Schriftsteller ihnen allzu viel Aufmerksamkeit widmen.
Anwalt: Angefragt
Zum Schluss noch ein hübscher Witz auf Kosten der rechtsberatenden Zunft, gefunden in „Bild am Sonntag“: Der Teufel erscheint einem Rechtsanwalt und schlägt ihm ein Geschäft vor. „Ich werde dich zum erfolgreichsten Anwalt der Stadt machen. Du wirst vier Monate Urlaub im Jahr haben. Alle Kollegen werden dich beneiden, die Richter werden dich respektieren. Als Gegenleistung sollen aber die Seelen deiner Eltern, deiner Frau und deiner Kinder auf ewig in der Hölle schmoren.“ Der Anwalt überlegt kurz und fragt: „Und wo ist der Haken an der Sache?“
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