Weil in der Kasse jeder Cent zählt, blicken stationäre Buchhändler immer weiter über den Tellerrand – der kriselnde Branchenprimus Thalia testet inzwischen sogar Reisen und Computer. Doch die Ausweitung des Portfolios ist umstritten, wie eine buchreport-Umfrage zeigt.
Buchhandelsberater treten beim Thema Nonbook auf die Euphorie-Bremse:
- „Auch wenn Nonbooks als wohlfeile Lösung gelten: Mehr/andere Ware einzubinden, ist die schlichteste Antwort auf Veränderungen. Stattdessen könnte helfen: Lustvollen Kontakt mit dem Buchangebot ermöglichen und konsequent vertiefen“ (Arnd Roszinsky-Terjung).
- „Eine Sortimentsumschichtung in Richtung Nonbook ohne Ziel und Planung, nur weil dieses Thema momentan sehr aktuell ist und einzelne Filialisten hier aufrüsten, halte ich für wirtschaftlich fatal. Nonbooks können das i-Tüpfelchen auf einem interessanten Büchertisch sein, aber nur, wenn die Buchhandlung nicht voll davon ist“ (Andrea Richter).
- „Mehr Nonbooks sind keine Lösung, wenn die Kernkompetenz im Buchbereich geschwächt ist. Sie sollten vielmehr als sinnvolle Ergänzung, als zusätzlicher Nutzen für den Kunden verstanden werden“ (Gaby Marx).
- „Der Trend zur Sortimentsumschichtung in Richtung Nonbook macht Sinn, wenn es in das vom Kunden gewünschte Angebot passt. Einfach ein Zuviel an angemieteter Fläche in Spielzeugsortimente umzuwandeln, ist dagegen keine Lösung für den Standorthandel und wäre wieder nur ein Me-Too-Konzept und irritiert den Kunden“ (Ulrike Kok).
Die Umfrage wird ausführlich dokumentiert im Ende des Monats erscheinenden buchreport.magazin November.
Kommentar hinterlassen zu "Me-Too-Konzepte irritieren den Kunden"