Im April bekommt der Manga-Markt Zuwachs durch einen neuen Player. Mit dem Imprint Hayabusa (jap. für „Wanderfalke“) verbreitert Carlsen, mit 40% Anteil bereits eindeutiger Marktführer im Wachstumssegment Manga, weiter sein Portfolio. Das 1. Halbjahresprogramm umfasst 30 Titel.
Aufgebaut wird Hayabusa von Jonas Blaumann, der nach Jahren als Programmleiter bei Egmont Manga im Herbst 2019 zu Carlsen zurückgekehrt war und jetzt auch dort ein eigenes Programm verantwortet und sich als privater Vogelkundler auch das Programm-Label ausgedacht hat. Hayabusa wendet sich vor allem an ältere Mädchen und junge Frauen, die bisher bei Carlsen noch nicht so stark im Fokus waren – wohl aber u.a. beim aufstrebenden und dynamisch wachsenden Wettbewerber Altraverse vonJoachim Kaps
Dem will Carlsen jetzt offenbar mit Hayabusa Paroli bieten. Dabei habe man, so Blaumann, mit einem ganz neuen Imprint größere Freiheiten, „andere Dinge auszuprobieren und programmatische Ergänzungen zu schaffen, ohne das etablierte Erfolgsmodell von Carlsen Manga zu verändern“.
Dazu werden die Genres Comedy, Romance und Boys Love bespielt. Gerade im Bereich des erotischen Boys-Love-Genre wird es aber auch um eine Gratwanderung bei der Programmpolitik gehen. Denn wie Blaumann betont, hatten in diesem Segment „die erfolgreichsten Titel der letzten Jahre fast alle ein härteres Niveau“. Deshalb werden viele Hayabusa-Titel auch eine explizite Empfehlung ab 18 Jahren erhalten und eingeschweißt in den Handel geliefert werden.
Zwar wächst der Manga-Markt, aber eine Herausforderung ist absehbar: Mit künftig in Summe mehr als 100 Manga-Novitäten pro Monat dürften die Verlage Probleme haben, alle Titel im Handel adäquat zu präsentieren.
Manga-Markt
Der deutschsprachige Manga-Markt hat 2020 erneut zweistellig (+17%) zulegen können. Die größten Verlage:
- Carlsen Manga
- Tokyopop
- Kazé Manga
- Egmont Manga
- Altraverse
- Manga Cult (Cross Cult)
- Panini
Daten: Media Control
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