Die Frankfurter Buchmesse zieht nach vorläufigen Zahlen eine positive Bilanz: Wie das Team um Messedirektor Juergen Boos meldet, wurde mit rund 142.300 Fachbesuchern im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Plus von 1,3% erzielt. Bis zum Ende des Sonntags rechnete die Buchmesse mit insgesamt 277.000 Besuchern (Vorjahr: 275.791).
Einen neuen Rekord hat das Literary Agents and Scouts Centre (LitAg) aufgestellt. Nach Angaben der Messe nutzten in diesem Jahr über 700 Literaturagenten aus 300 Agenturen das Rechtezentrum in Halle 6.3. Etwa 50 Prozent der LitAg-Kunden kamen dabei aus der englischsprachigen Welt. Deutschsprachige Agenturen machen 15 Prozent der anwesenden Rechtehändler aus.
Premiere hatte das Areal The Arts+. Auf über 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche konnten die Besucher Virtual Reality und 3D-Kunst erleben, einen Museums- oder Creative-Hub besuchen und sich über digitale Plattformen informieren. 150 Sprecher aus 16 Ländern diskutierten während der fünf Tage in zahlreichen Workshops, Labs und Präsentationen. Die Konferenz am Messe-Mittwoch war ausverkauft. „The Arts+ hatte eine starke europäische Dimension, mit zahlreichen Partnern wie Europeana und EU-Kulturkommission. Wir wollen diese Dimension verstärken und ein europäisches Netzwerk für Innovation in der Kreativwirtschaft fördern“, zieht Holger Volland, VP Business Development bei der Frankfurter Buchmesse, Bilanz.
Was die eigene kulturelle Identität ausmacht und wie ein Zugehörigkeitsgefühl über Grenzen hinweg entstehen kann, zeigte in Frankfurt nicht nur die Präsentation des Ehrengastes Flandern & die Niederlande. Die Idee, dass Akzeptanz durch das Übereinanderlegen unterschiedlicher Positionen entsteht, zog sich als roter Faden durch zahlreiche politische Diskussionen. Die Buchmesse war auch von politischen Appellen und Diskussionen geprägt, die die derzeitigen gesellschaftlichen Spannungen weltweit widerspiegelten.
Ob Carolin Emcke, Cees Nooteboom, Elif Shafak, Lamya Kaddor, Can Dündar, Herfried Münkler, David Hockney, Jeff Jarvis oder Martin Schulz – namhafte Autoren, zahlreiche Politiker und EU-Delegationen nutzten die Frankfurter Bühne für ihre Botschaften. Von der Buchmesse sollen auch im kommenden Jahr politische Signale ausgehen. „Der kulturelle Raum Europa muss gemeinsam verteidigt werden“, forderte der französische Premierminister Manuel Valls anlässlich der Pressekonferenz zum Ehrengastauftritt Frankreichs auf der Frankfurter Buchmesse 2017.
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