Die englischsprachige Buchhandelswelt ist nicht in Ordnung. Eine ganze Reihe von Insolvenzen mittlerer und großer Ketten sowie zahlreiche Schließungen verweisen auf eine erhöhte Anfälligkeit der Branche, wenn strukturelle und individuelle Probleme zusammenkommen… Und im deutschsprachigen Raum?
Das von buchreport zum 22. Mal vorgelegte Ranking „Die größten Buchhandlungen“ zeigt keine dramatischen Verwerfungen, aber gleichwohl eine Branche unter Druck:
- Mehr als die Hälfte der 50 größten Branchenunternehmen weist sinkende oder stagnierende Umsätze auf, teilweise selbst dort, wo noch einmal in mehr Verkaufsfläche investiert wurde.
- Bei den zehn größten steht bei der Hälfte ein Umsatzminus in den Büchern, nur bei drei Unternehmen ein Plus.
- Auch der erneute Wachstumsschub von Marktführer Thalia auf jetzt 1 Mrd Euro Umsatz beruht allein auf den zugekauften Online-Umsätzen von buch.de.
Inwieweit die Multichannel-Strategie der Klammerung von stationärem und Online-Geschäft funktioniert, muss sich ebenso erst noch erweisen wie die Nachhaltigkeit der Sortimentsergänzungen.
Besonders unter Druck standen 2010 Fachbuchhandlungen und Fachbuchhandelsabteilungen, die sinkende Anschaffungsetats von Unternehmen und öffentlicher Hand, den Medienwandel und die Vertriebskonkurrenz durch Verlage und national aktive Beschaffungsspezialisten spüren. Ein Schlaglicht darauf wirft die aktuelle Übernahme des Fachinformations-Dienstleisters Literatur-Service Leipzig (LSL) durch die Haufe Mediengruppe.
Mehr zum Thema lesen Sie im aktuellen buchreport.express 8/2011.
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