Mag die Fantasy-Literatur vor allem durch den Erfolg der All-Age-Titel in den vergangenen Jahren die Science-Fiction im Bewusstsein von Handel und Lesern verdrängt haben, ist das SF-Genre doch erstaunlich krisenresistent. Nach Einschätzung von Branchenkennern geht der Fantasy-Boom sogar wieder zurück, was der Science-Fiction neue Möglichkeiten eröffne.
Vor diesem Hintergrund lässt sich auch die Programmerweiterung des Piper Verlags einordnen, der im Herbst erstmals ein eigenes Science-Fiction-Programm starten wird. Piper hat ein umfangreiches Fantasy-Programm und wurde im Standardwerk „Jahrbuch der Science Fiction“ in den vergangenen Jahren mit Heyne, Blanvalet und Lübbe bereits zu den Verlagen mit den meisten SF-Titeln gezählt.
Hintergrund ist, dass bislang schon vereinzelt SF-Autoren wie Richard Phillips und Hannu Rajaniemi im Piper Fantasy-Programm verteten waren. Nun soll in Zukunft ein „kontinuierlich erscheinendes Programm mit sorgfältig ausgewählten Titeln des Genres etabliert werden“, heißt es in einer Mitteilung des Münchener Verlags.
Programmleiter Carsten Polzin, der auch Piper Fantasy und das junge IVI-Programm verantwortet, hat für die Premiere Titel von vier prominenten Autoren des Genres zusammengestellt:
- Der britische Autor Peter F. Hamilton kehrt mit „Der Abgrund jenseits der Träume“ zu seinem erfolgreichen „Commonwealth“-Zyklus zurück.
- Die deutschsprachige Science Fiction ist mit Andreas Brandhorst und seinem Roman „Das Schiff“ vertreten.
- Paul Erikson erzählt in seiner „Star Wars“-Parodie „War was?“ pünktlich zum Kinostart im Dezember dieses Jahres die wahre Geschichte um den Krieg der Sterne.
- Neu aufgelegt in hochwertiger Sammlerausstattung wird der Genre-Klassiker „Die Letzten und die Ersten Menschen“ von Olaf Stapledon.
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