Wie wandlungsfähig ist eine Branche, die seit mindestens einem Jahrzehnt durch die Digitalisierung der Medienindustrie unter Druck steht – aber zum großen Teil selbstverliebt in ihre alten Strukturen ist? Ein Dauerthema, das auch beim Publishers‘ Forum in diesem Jahr in vielen Facetten diskutiert wird. In ihren Keynotes haben die Autorin Kathrin Passig und der Verleger Jacob Dalborg (Bonnier Books) illustriert, wo es der Buchindustrie an Transformations-Tempo fehlt.
- Verlage schafften es nicht, kollaborative Projekte gut umzusetzen, es falle ihnen schwer, gleichzeitig mit mehr als einem Autor zu kommunizieren.
- Verlage scheuten „parallele Workflows“, die von Software-Lösungen wie GoogleDocs ermöglicht werden.
- Viele Lektoren redigierten weiterhin zu einem hohen Maß handschriftlich, seien nicht bereit, neue Methoden der Textarbeit kennenzulernen.
- Wissen werde zu selten geteilt, es würden zu wenige Standards gesetzt, um Workflows zu vereinfachen.
Mit Tradition und Wandel setzte sich auch Jacob Dalborg (Foto), CEO der Buchverlagssparte von Bonnier, in seiner Rede auseinander. Verlage hätten sich zu sehr mit Produkten beschäftigt, ihre Geschäftsmodelle aber kaum verändert und zu wenig auf die Bedürfnisse der Kunden geachtet. So werde es für Verlage immer wichtiger, ähnlich wie E-Commerce-Giganten à la Amazon beim Pricing von Büchern aktiver zu werden.
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