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Mehrdimensionales Medienhaus

Der Bastei Lübbe Verlag hat seine Unternehmensanleihe erfolgreich platziert und, wie geplant, 30 Mio Euro eingesammelt. Drei Viertel der Zeichnungen stammen von institutionellen Investoren und Vermögensverwaltern, 25% von Privatanlegern. Sie erhalten einen festen jährlichen Zinssatz von 6,75% für eine Laufzeit von fünf Jahren.

Das Geld soll nicht lange auf dem Konto bleiben: „Wir sind mit weiteren Verlagen im Gespräch, die überlegen, sich mit uns zusammenzuschließen“, machte Verleger Stefan Lübbe Anfang Oktober deutlich, dass das frische Kapital vorrangig in Akquisitionen fließen soll.

Langfristig soll sich das Unternehmen zu einem „mehrdimensionalen Medienhaus mit vielfältiger Verwertung der Inhalte“ entwickeln, mit folgendem Bauplan:

  • E-Books: Ein Großteil des Geldes soll in digitale Produkte fließen, vor allem in E-Books. Neben Rechteverwertungen wollen die Kölner künftig verstärkt eigene Inhalte für die digitale Schiene entwickeln, ein originäres Digital-Lektorat wurde bereits eingerichtet.
  • Crossmediale Vermarktung: Auch die Bereiche Fernsehen und Kino sowie Games sollen weiter ausgebaut werden.
  • Nonbook: Den Hunger des Buchhandels nach Ergänzungssortimenten will Lübbe durch ein eigenes, mit Industriepartnern entwickeltes Angebot bedienen. Personell hat der Verlag die Weichen bereits gestellt: Der frühere Mayersche-Geschäftsführer Michael Wieser hat die neu geschaffene Position der Programmbereichsleitung „Bastei Geschenkewelt/Industriekooperationen“ bereits angetreten.
  • Merchandising: Vor allem erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchmarken wie „Lauras Stern“ und „Gregs Tagebuch“ sollen durch Merchandising-Produkte weiter verwertet werden.
  • Geschenkbuch: Die Erfahrung, dass ein Geschenkbuchsegment eine stabilisierende und besonders rentable Ergänzung zur klassischen Belletristik darstellt, hat Marketinggeschäftsführer Klaus Kluge von seiner früheren Wirkungsstätte Droemer Knaur mitgebracht.
  • Kalender: Die Stoffe und Themen des Verlags sollen durch den Aufbau eines neuen Geschäftsbereichs in Kalenderformaten aller Art verwertet werden.
  • Modernes Antiquariat: Geprüft wird, die gedruckten Verwertungen Hardcover und Taschenbuch durch Sonderausgaben (Modernes Antiquariat) abzurunden.
  • Roman- und Rätselhefte: Das traditionelle Bastei-Marktsegment der über Pressegrossisten vertriebenen Roman- und Rätselhefte, das derzeit etwa 10% des Verlagsumsatzes bestreitet, soll ausgebaut werden, wobei dem Verlag vor allem Übernahmen anderer Verlage und/oder von Serien vorschweben.

Bastei Lübbe belegt aktuell Rang 18 im buchreport-Ranking „Die 100 größten Verlage“ auf Basis eines Buch-/ Lizenzumsatzes von 68,8 Mio Euro in 2010.

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