Der Druck auf Bundespräsident Christian Wulff nimmt zu: Neben dem privaten Kredit, den Wulff von einem Unternehmer erhalten haben soll, steht jetzt auch eine Anzeigenkampagne des Unternehmers Carsten Maschmeyer im Fokus. Der Gründer des Finanzvertriebs AWD bezahlte laut „Bild“-Zeitung 2008 die Anzeigenkampagne für ein bei Hoffmann & Campe erschienenes Interview-Buch (das pikanterweise den Titel „Besser die Wahrheit“ trägt) .
Für die Zeitungsanzeigen habe Maschmeyer 42.731,71 Euro aus seinem Privatvermögen ausgegeben, meldet das Blatt. Maschmeyer sagte der Zeitung, er habe „die Anzeigen privat bezahlt“, sie jedoch nicht steuerlich geltend gemacht. Mit dem damaligen Ministerpräsidenten und heutigen Bundespräsidenten habe er darüber nicht gesprochen.
Laut „Bild“ hat die Partei im CDU-Landtagswahlkampf einige tausend Exemplare gekauft und sie als Wahlwerbung für den damaligen Ministerpräsidenten Wulff verschenkt.
Die Zeitungsanzeigen seien zunächst vom Verlag Hoffmann & Campe bezahlt worden, am 2. November 2007 habe dieser die Rechnungen aber an Maschmeyer weitergereicht, der den Betrag dann am 19. Februar 2008 beglichen habe – 23 Tage, nachdem Wulff erneut zum Ministerpräsidenten gewählt worden war.
Mit der Anzeigen-Aktion ist Maschmeyer nicht zum ersten Mal als Buch-Gönner aufgetreten. Laut SPIEGEL (hier mehr) hat der Freund von Altkanzler Gerhard Schröder nach dessen Ausscheiden aus dem Kanzleramt rund eine Mio Euro für dessen Memoiren gezahlt. Maschmeyer habe erklärt, dass er anschließend die Buchrechte weiterverkauft und insgesamt mehrere hunderttausend Euro an dem Geschäft verdient habe.
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