Die dritte Auflage der Messe Buch Wien (18.–21. November) steht unter dem Druck reduzierter Marketingbudgets der Verlage. Obwohl die Geschäfte in Österreich besser laufen als im übrigen deutschsprachigen Raum, ist unsicher, ob die Publikumsmesse an die Ausstellerzahlen des vergangenen Jahres anknüpfen kann: Gegenwärtig hätten sich 150 Verlage angemeldet, teilt der veranstaltende Hauptverband des Österreichischen Buchhandels mit. 2009 waren 228 Unternehmen vertreten, zur Premiere 2008 waren noch 271 Verlage gekommen.
Die Rückmeldungen aus Deutschland sind durchwachsen:
- Besonders bitter: Die Verlagsgruppe Random House, vergangenes Jahr noch mit drei Ständen opulent auf der 7200-qm-Messe vertreten, legt in diesem Jahr eine Pause ein. Laut einer Unternehmenssprecherin ist das Marketingbudget bereits für andere Auftritte verplant.
- Bei C.H. Beck zeigt sich eine Pressereferentin von den letzten beiden Jahren begeistert und kann Kritik etwa an der dezentralen Lage der Messe nicht nachvollziehen. Ein Grund für die Teilnahme, die in diesem Jahr allerdings noch ungewiss ist, könnte in der Traditionspflege liegen; Beck verlegt das Werk des österreichischen Schriftstellers Heimito von Doderer.
- Reinhold Joppich, Vertriebsleiter bei Kiepenheuer & Witsch, hat bislang ebenfalls gute Erfahrungen gemacht, obwohl sich die Präsenz finanziell nicht niederschlage. Für ihn ist der Auftritt von Kiwi – dieses Jahr an einem Gemeinschaftsstand der Holtzbrinck-Verlage – vor allem eine „Hommage an den österreichischen Buchhandel und die Wiener Medien“.
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