Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist das Thema von Michela Murgias neuem Buch „Stai zitta e altre nove frasi che non vogliamo sentire più“ (frei übersetzt: „Halt die Klappe und neun weitere Phrasen, die wir nie wieder hören wollen“). Mit dem im Verlagshaus Einaudi veröffentlichten Titel landet die italienische Schriftstellerin in ihrem Heimatland auf Platz 1 der Bestsellerliste.
Darin zeigt sie, wie Italienerinnen, neben einer generellen Gleichstellung, zusätzlich für die linguistische Gleichberechtigung kämpfen müssen. „Wenn Sie eine italienische Frau sind, sterben Sie in ihrem Heimatland auch an Sprache“, stellt sie fest. Beispielsweise ist das im deutschen Sprachraum gängige Binnen-I im Italienischen nicht vorhanden. Kaum jemals findet der Nachname Verwendung, wenn in Italien von einer Frau die Rede ist, es sei denn, es wird herabsetzend von ihr als „die Soundso“ gesprochen. Der berufliche Rang – als Anwältin, Bürgermeisterin oder Architektin – wird nicht erwähnt, so wie es bei Männern gebräuchlich ist. Murgia fordert, dass dieser alltägliche, sprachliche Chauvinismus endlich der Vergangenheit angehört.
Ob das Buch auch auf Deutsch erscheinen wird, prüft zurzeit ihr deutscher Verlag Wagenbach.
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