Der Onlinebuchhändler buch.de soll nicht nur mit Hilfe aus Hagen, sondern auch mit Unterstützung der Aktionäre in die Offensive gehen. Mehrheitsgesellschafter Thalia will seine Beteiligung ausbauen.
Wie das Unternehmen aus Münster mitteilt, hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates beschlossen, das Grundkapital von aktuell 10,4 Mio Euro auf bis zu 13,4 Mio Euro durch die Ausgabe neuer Aktien (7,92 Euro je Papier, anteiliger Betrag am Grundkapital von 1 Euro, volle Dividendenberechtigung ab 1. Oktober 2010) zu erhöhen. Allerdings dürfen nur bestehende Aktionäre ab kommenden Mittwoch (und bis 13. Dezember 2011) über die WestLB als Lead Manager zukaufen; sieben alte Aktien berechtigen zum Bezug von zwei neuen Aktien.
Einer der Aktionäre hat schon die Hand gehoben und erklärt, so viele Aktien wie möglich zu erwerben: Die Hagener Thalia Holding, die ohnehin schon mit 77,6% der Anteile das Sagen in Münster hat und, wie von buchreport.de schon im September gemutmaßt, die Mehrheit weiter ausbauen will – um buch.de perspektivisch von der Börse zu nehmen?
Rückblick: Thalia hatte die eigenen Anteile durch Übernahme der Aktien von Bertelsmann und der Scherzer & Co. AG seit Dezember 2009 von 35,5% auf aktuell 77,6% erhöht.
Nicht nur das „Wer“, sondern auch „Wozu“ der Kapitalerhöhung ist nicht überraschend: Der Bruttoemissionserlös von rund 23,6 Mio Euro soll verwendet werden, um die technische Plattform zu modernisieren und auszubauen. Schon zur Buchmesse hatte Thalia-Chef Michael Busch angekündigt, 2012 einen zweistelligen Mio-Betrag in die Hand zu nehmen, um „zu den internationalen Anbietern aufzuschließen“. Auch die Aktionäre sollen offenbar ihr Scherflein beitragen.
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