Wie das Onlineportal lesen.net berichtet, hat das Angebot der Amazon Leseflatrate Kindle Unlimited ein Jahr nach dem Deutschland-Start die Marke von 1 Mio Büchern geknackt. Dabei handelt es sich allerdings überwiegend um fremdsprachige und Selfpublishing-Titel.
960.000 der im deutschen Kindle Unlimited-Programm angebotenen Titel sind fremdsprachig, von den rund 70.000 deutschen E-Books sind die meisten im Selfpublishing erschienen. Die Zahl der Verlagstitel ist entsprechend gering. Laut lesen.net habe sich deren Zahl in der Vergangenheit sogar scheinbar noch weiter verringert.
Amazon hatte Kindle Unlimited zur Frankfurter Buchmesse 2014 in Deutschland gestartet, das Angebot kostet 9,99 Euro pro Monat. Zu Beginn waren Titel aus den Verlagen Panini, Herder, Riva, MVG, Prospero, Gräfe und Unzer sowie Bastei Lübbe erhältlich, darunter bekannte Autoren wie Nele Neuhaus und Hera Lind sowie Serien wie „Perry Rhodan“ und „Star Trek“.
Mit Blick auf die Größe des Angebots ist Amazon der Konkurrenz hierzulande (Auswahl) voraus:
- Skoobe (Deutschland, 2012): Vorreiter auf dem deutschen Markt und mittlerweile bei 130.000 Büchern angelangt. Im Oktober 2014 hat Skoobe angekündigt, nach Spanien zu expandieren.
- Readfy (Deutschland, 2014): Nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne wurde das Angebot zur Frankfurter Buchmesse 2014 für die breite Öffentlichkeit gestartet. Aktuell arbeitet das Unternehmen an einer weiteren Finanzierung. 35.000 Titel sind im Angebot.
- 24symbols (gestartet in Spanien, 2011): Schon vor vier Jahren ging 24symbols in Spanien an den Start, später folgten Großbritannien, Russland, Guatemala, Kolumbien, Argentinien und Deutschland.
- Brotseiten (Schweiz, 2013): Beim Schweizer Anbieter erhalten die App-Nutzer alle zwei Wochen eine Auswahl an fünf Kurzgeschichten. Die Titel werden entsprechend der Userwünsche ausgewählt. Verlagspartner sind u.a. Hanser, Suhrkamp, Kein & Aber sowie Diogenes.
Piraterie, Flatrates – aus Autorensicht ist das mehr oder weniger dasselbe: Null. Autoren kommen in vielen Verlagskalkulationen kaum noch vor (umgekehrt halt dann auch nicht mehr). Bin gespannt, wie lange sich Skoobe & Co noch halten werden; als Autor wird man sie kaum vermissen. Aber muss jetzt Schluss machen, höre Sirenengesänge.