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Mindestpreis-Debatte: Hugendubel schickt ein klares »Nein«

Buchhandels-Marktführer Thalia hatte in den vergangenen Monaten mit der Einführung eines sogenannten „Mindestpreises“ kokettiert, der in der Branche aber durchaus als Angriff auf die Buchpreisbindung empfunden wurde.

Nicht nur Händler und Verlage hatten diesen Vorstoß skeptisch verfolgt, auch von den Preisbindungsanwälten Christian Russ und Dieter Wallenfels gab es kritische Antworten. Man könne den Vorstoß auch als Frage deuten, ob es die Buchpreisbindung überhaupt noch brauche. Zudem würde das bekannte Preissystem intransparent und für den Kunden nur noch schwer zu durchschauen. 

Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse hatten zuletzt auch mehrere Verbundgruppen sowie die IG Unabhängiges Sortiment (IGUS) solchen Überlegungen eine Absage erteilt. 

Nun meldet sich auch Filialist Hugendubel anlässlich des „vereinzelten brancheninternen Vorstoßes“ zu Wort. Zwar unterstütze man den Ansatz, Buchpreise zu erhöhen, doch das dürfe nicht auf Kosten der Buchpreisbindung geschehen, formulierten Nina und Maximilian Hugendubel. Weiter heißt es in der Mitteilung des Unternehmens:

„Wir unterstützen den Fortbestand der Buchpreisbindung. Er sichert die Vielfalt des Buchangebots sowie grundsätzlich die wirtschaftliche Koexistenz von kleinen und großen Buchhändlern in Deutschland. Der Mindestpreis aber wird vor allen Dingen dem großen Online-Handel zu Gute kommen, und langfristig den Fortbestand der kleinen und mittelständischen Buchhändler bedrohen“, so Nina Hugendubel, geschäftsführende Gesellschafterin bei Hugendubel.

Kritisch sieht auch Maxmililian Hugendubel die Debatte mit Blick auf den Buchhandel: „Es ist absehbar, dass der kleine oder rein stationär aufgestellte Buchhandel allein aus strukturellen Gründen nicht in der Lage sein wird, seine Preise gemäß Markt zu kalkulieren und anzupassen. Es ist wünschenswert, dass die Verlage ihrer Verantwortung für eine Wirtschaftlichkeit im Buchhandel nachkommen, und diese nicht an den Handel abgeben.“

Hintergrund: Die Idee des „Mindestpreises“ ist, dass weiterhin an gebundenen Preisen für Bücher festgehalten werde, dieser könne allerdings individuell von den Buchhändlern erhöht werden.

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