Die größten Publikumsverlage mit Schwerpunkt Belletristik hatten 2007 stark zugelegt. Demgegenüber sind ihre Umsätze 2008 im Schnitt wieder leicht zurückgegangen. Dies ist ein Ergebnis der buchreport-Analyse zu den 100 größten Verlagen im deutschsprachigen Raum (hier mehr).
Das Minus korrespondiert mit dem im vergangenen Jahr insgesamt rückläufigen Geschäft im Buchhandel. Zwar hatte der buchreport-Jahrestrend speziell im Romanfach weitere Zuwächse verzeichnet, aber einige der Toptitel, angeführt von Jahresbestseller „Feuchtgebiete“ (DuMont Literaturverlag), hatten kleinere Verlage in ihrem Programm.
Rangwechsel nach Bestsellerglück
Die 10 größten Publikumsverlage (s. Tabelle am Schluss) kommen auf einen addierten Umsatz von 783 Mio Euro, das sind 1,4% weniger als diese Verlage 2006 erzielt haben. Die jeweilige Rangfolge der Verlage hinter dem seit Jahren unangefochtenen Marktführer Random House ändert sich dabei von Jahr zu Jahr erheblich, weil die Publikumsverlage durchweg sehr stark vom Bestsellerglück abhängig sind, das zum Teil Umsatzschwankungen in mehrfacher Millionenhöhe bewirkt.
Das ist diesmal vor allem an den Umsatzrückgängen absehbar bei Oetinger (nach Abschluss der „Tinten“-Trilogie), bei Carlsen (nach der „Harry Potter“-Serie) und Piper/Malik nach den erfolgreichen Wanderjahren von Hape Kerkeling. Der Aufsteiger 2008 war dagegen mit seinem Jubiläumsprogramm und begleitender Werbeoffensive Rowohlt, der vor allem im Taschenbuch mit zahlreichen Bestsellern punktete.
Taschenbuch-Umsätze stagnieren
Das Taschenbuch-Markt war insgesamt 2008 leicht rückläufig; dies hat in der Gruppe der marktführenden Verlage keine Spuren hinterlassen; sie haben insgesamt sogar leicht zugelegt, sprich: ihren Marktanteil vergrößert.
Eindeutiger Marktführer im Taschenbuch ist Random House mit den Säulen Goldmann/btb/Blanvalet und Heyne/Diana sowie mit cbt im Kinder- und Jugendbuch. Die Verfolgergruppe wird von Rowohlt angeführt, der im Taschenbuch vergangenes Jahr mächtig zugelegt hat und am Deutschen Taschenbuch Verlag vorbei gezogen ist.
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