Als „einen der erstaunlichsten Kriminalroman-Autoren“ würdigt Sylvia Staude den Schweden Leif GW Persson in ihrer Besprechung von dessen Roman „Sühne“ (btb 2009, 19,95 Euro). „Nicht nur ist er auch in der Verbrechensbekämpfungs-Praxis zugange, als Professor für Kriminologie und Sicherheitsberater, und kennt alle Rädchen im Polizeiapparat. Er hat außerdem einen ganz eigenen, so nüchternen wie staubtrocken ironischen Ton. Und sich den vielleicht unsympathischsten Kommissar der Weltliteratur ausgedacht, den misogynen, rassistischen, korrupten, versoffenen, verfressenen, aber leider auch schlauen Evert Bäckström.“ Perssons Romans seien „manchmal sehr lustig, aber nie nett oder gar tröstlich“, charakterisiert Staude. „Im ersten Moment können sie zynisch wirken, im zweiten muss man sie leider wohl realistisch nennen.“
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NACHGELESEN – Bücher in der Presse
Belletristik
Wilhelm Genazino: Die Tugend. Die Trauer. Das Warten. Die Komik. Verlag Ulrich Keicher 2008, 12 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 32)
Véronique Olmi: Die Promenade. Roman. Kunstmann 2009, 18,90 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 32)
Ignacio Martínez de Pisón: Milchzähne. Roman. Hoffmann und Campe 2009, 19,95 Euro
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 14)
Sachbuch
Max Frisch: Schwarzes Quadrat. Zwei Poetikvorlesungen. Suhrkamp 2008, 14,80 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 32)
Andrea Köhler (Hrsg.): Das Tier und wir. Hoffmann und Campe 2008, 14,95 Euro
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 14)
Herbert Vorgrimler: Geschichte des Paradieses und des Himmels. Mit einem Exkurs über Utopie. Wilhelm Fink, 39,90 Euro
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 14)
VORAUSGESEHEN – Der Fernsehtipp
Das Psychodrama „Der Sträfling und die Witwe“ wurde von Pierre Granier-Deferre („Die Katze“) inszeniert, der zuvor schon mit seinen „Maigret“-Adaptionen bekannt wurde. Es basiert auf dem 1940 entstandenen Roman „Die Witwe Couderc“ (erschienen bei Diogenes, 8,90 Euro) des belgischen Kriminalschriftstellers Georges Simenon und ist ebenso wie die Vorlage im Tempo verhalten. Die psychologische Charakterisierung gesellschaftlicher Außenseiter und die Konfrontation zweier starker, gegensätzlicher Figuren sind typische Simenon-Themen und finden sich auch in diesem Film.
Frankreich, Mitte der 1930er-Jahre: Der verurteilte Verbrecher Jean Lavigne flieht aus dem Gefängnis und taucht in der französischen Provinz unter. Dort lernt er die Witwe Tati Couderc kennen, eine Frau um die 50, die auf dem Hofgut ihres verstorbenen Ehemanns ein einsames Leben führt. Zunächst fängt Jean als Knecht auf dem Hof der Witwe an. Als sich zwischen den beiden eine innige Beziehung entwickelt, schürt das Hass und Missgunst der Nachbarn. Dann macht Jean ausgerechnet Coudercs geistig zurückgebliebene Nichte zu seiner Geliebten.
„Der Sträfling und die Witwe“ läuft am 1. Juni (Pfingstmontag) um 23.20 Uhr auf 3sat.
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