Der Man Booker Prize geht in diesem Jahr zum ersten Mal an einen Autor aus Jamaika: Marlon James (44, Foto: Janie Airey) wird für sein 686-Seiten-Werk „A Brief History of Seven Killings“ mit dem renommierten britischen Literaturpreis ausgezeichnet.
Der teils auf jamaikanischem Kreolisch geschriebene Roman ist eine fiktionale Nacherzählung über die versuchte Ermordung Bob Marleys 1976 und den Aufschwung des Drogenhandels auf Jamaika.
Es handelt sich um den dritten Roman von James, der in Kingston geboren wurde und derzeit in Minneapolis in den USA lebt. Eine deutschsprachige Ausgabe von „A Brief History of Seven Killings“ ist noch nicht angekündigt.
Die Entscheidung über die Vergabe des wichtigsten britischen Literaturpreises sei nach etwa zwei Stunden Beratung einstimmig gefallen, sagte Jury-Sprecher Michael Wood gestern Abend in London. James äußerte im Rahmen der Preisverleihung die Hoffnung, dass der jamaikanischen und insgesamt karibischen Literatur durch seinen Sieg mehr Beachtung geschenkt werde.
Neben James‘ Werk standen auf der Shortlist:
- „Satin Island“ von Tom McCarthy
- „The Fishermen“ von Chigozie Obioma
- „The Year of the Runaways“ von Sunjeev Sahota
- „A Spool of Blue Thread“ von Anne Tyler
- „A Little Life“ von Hanya Yanagihara
Die Auszeichnung ist mit 50.000 Pfund (67.000 Euro) dotiert. Er geht an Romanautoren, die auf Englisch schreiben und deren Werk in Großbritannien erschienen ist. Die Auszeichnung wird seit 1969 vergeben, seit 2014 ist sie offen für Autoren aller Nationalitäten.
Im vergangenen Jahr reüssierte Richard Flanagan mit „The Narrow Road to the Deep North“ (hierzulande als „Der schmale Pfad durchs Hinterland“ bei Piper erschienen) den Man Booker Prize, 2013 würde Eleanor Cattons „The Luminaries“ ausgezeichnet (deutsch: „Die Gestirne“, btb).
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