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Mit dem Dreiklang aus der Krise

Die Nachfolge für Tom Erben und René Strien steht fest: Gunnar Cynybulk (Foto: li.) und Reinhard Rohn (re.) übernehmen die verlegerische Leitung des Aufbau Verlags. Damit hat Eigentümer Matthias Koch eine interne Lösung favorisiert.

Cynybulk (43), aktuell stellvertretender Programmleiter von Aufbau Hardcover mit dem Label Blumenbar, und Rohn (54), verantwortlich für das Programm von Aufbau Taschenbuch und Rütten & Loening, sind beide seit 1999 im Verlag aktiv. Koch schreibt dem Duo die Fähigkeit zu, „im Verlag und in der Öffentlichkeit Begeisterung für ihre Autoren zu wecken sowie zu relevanten Themen Stellung zu nehmen.“ 

Ralf Alkenbrecher bleibt kaufmännischer Leiter.
Neben den Spitzenpersonalien gibt Koch einen neuen Beirat bekannt. Künftig soll ein Gremium aus Geschäftsleitung, Eigentümern, externen Beratern und einem – nicht namentlich genannten – „branchennahen Unternehmer“ die Weiterentwicklung des Verlags steuern. Die erste Aufgabe: eine Neuverteilung der Aufgaben in der Geschäftsführung vornehmen. 
In einem ersten Statement kündigt Cynybulk an, sein besonderes Augenmerk auf Gegenwartsliteratur zu legen. Rohn erklärt, man werde verstärkt den Dreiklang aus „Literatur, relevantes Sachbuch und gut gemachter Unterhaltung“ betonen.

Cynybulk (in Leipzig und Bayern aufgewachsen, Geschichte, Philosophie und Germanistik studiert) hat als Lektor u.a. Louise Erdrich, Kim Edwards, Harald Martenstein, Peter Henning, Sabrina Janesch und Monika Zeiner (Shortlist Deutscher Buchpreis 2013) betreut. 

Rohn, nach Stationen bei Bastei-Lübbe, Econ bzw. Econ-List zu Aufbau gewechselt, lektorierte u.a. Texte von Deon Meyer, Eliot Pattison, Stuart Neville, Gisa Pauly und Hansjörg Schertenleib.

Gründe für den Wechsel an der Spitze

Der Wechsel an der Spitze wurde in der vergangenen Woche publik, doch im Gebälk des Berliner Traditionsverlags, von Investor Koch 2008 aus der Insolvenz gerettet, hatte es aber länger geknirscht. Von Missstimmung und trüben Zahlen ist die Rede.

Dem Verlag ist nach siebenstelligen Verlusten 2010/11 trotz Restrukturierungen offenbar nicht die entscheidende Wende geglückt. Im Gegenteil musste Aufbau nach buchreport-Berechnungen im vergangenen Jahr neue Belastungen durch Umsatzrückgänge verkraften. Koch, als Investor kein Tycoon, sondern eher an nachhaltigen Konzepten interessiert, konnte die Entwicklungstendenz des Unternehmens offenbar nicht länger passiv verfolgen.

Nach Platzierungen im Mittelfeld rutschte Aufbau 2013 auch im buchreport-Bestseller-Jahresranking der Verlagsmarken auf Platz 51 ab. Sachbuch-Treffer „Wie haben wir gelacht“ und „Der Glückliche schlägt keine Hunde“ ließen nur temporär die Stimmung steigen.

Mehr zum Thema im aktuellen buchreport.express 6/2014 (hier zu bestellen)

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