In der „Neuen Zürcher Zeitung“ beschreibt Gerd Habermann den „einleuchtenden und realisierbaren Geschäftsplan“ der Ökonomen Peer Ederer und Philipp Schuller, der zeigt, wie Deutschland seinen Abstieg in die Mittelmäßigkeit umkehren kann.
Eine umfassende Aktivierung der Ressource Humankapital soll Rettung bringen, so Habermann. Die Autoren erwarten dies von einer besseren beruflichen Qualifizierung und Weiterbildung, von einer Qualitätsexpansion aller Schulen und einer Erhöhung der Zahl der Hochschulabsolventen auf 50 Prozent eines Jahrganges. Parallel soll sich die Erwerbsbiografie an die in den vergangenen 160 Jahren um 40 Jahre gestiegene Lebenserwartung der Deutschen anpassen, will heißen: Arbeiten bis ins 75. oder 80. Lebensjahr. Ferner sei die Frauenerwerbsquote zu steigern. Angesichts des anhaltenden Bevölkerungsrückgangs tue eine strategische, selektive Einwanderungspolitik mit 300 000 Personen netto pro Jahr nach dem Vorbild Kanadas not.
„Das Vertrauen der Verfasser in die deutschen Politiker ist gering“, meint Habermann, „aber vielleicht ist gerade dieser ,nüchterne’ Geschäftsplan die richtige Kost für ihren Pragmatismus.“ Gefordert sei mehr Zutrauen in die Zukunft, mehr nationales Selbstbewusstsein – das Buch ist laut Habermann „gut geeignet, dazu beizutragen, auch wenn die vorgeschlagene Generalmobilmachung der Mütter zu kritischer Nachfrage Anlass geben mag.“
Peer Ederer, Philipp Schuller, Stephan Willms: Geschäftsplan Deutschland. Zukunft gewinnen mit Investitionen in Humanvermögen, Schäffer Poeschel, 2008, 24.95 Euro.
NACHGELESEN – Bücher in der Presse
Belletristik
Kaspar Schnetzler: Das Gute, Bilgerverlag, 2008, 25 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)
Gerhard Seyfried: Gelber Wind oder Der Aufstand der Boxer, Eichborn, 2008, 29,95 Euro.
„Handelsblatt“ (S. 9)
Ulf Erdmann Ziegler: Wilde Wiesen. Autogeographie, Wallstein Verlag, 2007, 18 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)
Sachbuch
David Althaus, Nico Niedermeier, Svenja Niescken: Zwangsstörungen. Wenn die Sucht nach Sicherheit zur Krankheit wird, C.H. Beck, 2008, 19,90 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 37)
Colin Crouch: Postdemokratie, Suhrkamp, 2008, 10 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 18)
Wolfgang Kiener, Frater Johannes Weise: Die Individualismus-Falle. Warum die Lebensfreude schwindet und wie wir das ändern können, dtv, 2008, 14,90 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 37)
Wolfgang Kitterer, Robert C. Plachta: Reform des Bund-Länder-Finanzausgleichs als Kernelement einer Modernisierung des deutschen Föderalismus. Nomos-Verlag, 2008, 39 Euro.
„NZZ“
nzz.ch
Albrecht Koschorke, Susanne Lüdemann, Thomas Frank, Ethel Matala de Mazza: Der fiktive Staat. Konstruktionen des politischen Körpers in der Geschichte Europas, Fischer Taschenbuch, 2007, 14,95 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 18)
Philip Manow: Im Schatten des Königs. Die politische Anatomie demokratischer Repräsentation, Suhrkamp, 2008, 10 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 18)
Wilfried Nippel: Antike oder moderne Freiheit? Die Begründung der Demokratie in Athen und in der Neuzeit, Fischer Taschenbuch, 2008, 11,95 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 18)
Emanuel Richter: Die Wurzeln der Deomkratie, Velbrück Wissenschaft, 2008, 39,90 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 18)
Katarina Stengler: Zwänge verstehen und hinter sich lassen. Was Betroffene und Angehörige selbst tun können, Trias Verlag, 2008, 17,95 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 37)
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