HARDCOVER
Mit ihrem frechen Debüt „Feuchtgebiete“ (DuMont) hält Charlotte Roche bereits seit 8 Wochen Platz 1 der bestverkauften Belletristik-Titel, nach wie vor dicht gefolgt von Ken Follett, dessen „Tore der Welt“ (Lübbe) mit einem Verkaufspreis von 24,95 Euro immerhin mit 10 Euro mehr zu Buche schlägt. Altmeister Siegfried Lenz (Foto) legt im Wonnemonat Mai ein neues Buch bei seinem Hausverlag Hoffmann und Campe vor: „Schweigeminute“ erzählt die Geschichte der Liebe eines Gymnasiasten zu seiner Englischlehrerin. Sogar Marcel Reich-Ranicki lobt: „Vielleicht ist es sein schönstes Buch.“
Jene Autoren dem Vergessen entreißen, die am 10. Mai 1933 während der deutschlandweiten Bücherverbrennungen als „undeutsch“ den Flammen übergeben wurden, war bereits Anliegen des 1977 erschienenen Sammelbandes „Die verbrannten Dichter“ (Beltz & Gelberg) von Jürgen Serke. Hatte Serke damals eine Auswahl von rund 30 Autoren getroffen, will Volker Weidermann nun zum 75. Jahrestag der Vernichtungsaktion in seinem „Buch der verbrannten Bücher“ (Kiepenheuer & Witsch) erstmals die Lebensgeschichten aller Autoren erzählen. Seine Studie verbessert sich um 10 Plätze auf Platz 11. Der Fisch stinkt vom Kopf her, ist die These von Hans Herbert von Arnim, der in „Die Deutschlandakte“ (C. Bertelsmann) den zunehmenden Machtmissbrauch der politischen und wirtschaftlichen Klasse beschreibt. Der Aufklärungsfeldzug trägt erste Früchte: Von Arnim steigt neu auf Platz 15 ein.
Ankloper der Woche
Buddhismus für Wirtschaftslenker: „Führen, gestalten, bewegen“ (Campus) ist aus Gesprächen des Dalai Lama mit dem Managementberater Laurens van den Muyzenberg entstanden. Das Sachbuch klopft auf Platz 110 an.
Kommentar hinterlassen zu "Mit Lenz schweigen"