1883 wurde Ravensburger als Buch- und Spielverlag gegründet. In den letzten acht Jahren hat das Unternehmen einen Umsatzzuwachs von 4% auf 373 Mio Euro hingelegt. 1900 Produkte bringt Ravensburger jährlich auf den Markt – und das, obwohl der Gesamtmarkt für Spiele und Puzzles schrumpft.
Ravensburger zeige, wie sich eine Marke ständig erneuern könne, ohne dabei ihren Kern zu beschädigen, beschreibt Simon Hage im „manager magazin“ Ravensburgers Konzept. Stetigkeit und selbstbewusste Bescheidenheit gelten als Grundsätze des konservativen Unternehmens, das sich bewusst von Gratisspielen distanziert. „Es dauerte eine Weile, bis man im Schwabenland begriff, dass gerade in der vermeintlichen Biederkeit die verborgene Stärke der Ravensburger liegt“, stellt Hage fest. Auch das Geschäft mit Computerspielen wurde zu Gunsten von gedruckten Büchern, Puzzles und Gesellschaftsspielen reduziert.
Der Renner ist allerdings ein Produkt mit Digitalfaktor: Der elektronische Vorlesestift Tiptoi wurde bereits über 3 Mio Mal verkauft, die Millionenverkäufe des Zubehörs nicht eingerechnet. Bücher, Plastikfiguren, Puzzles und Spiele mit eingebauten Codes, die der Lesestift durch Berühren übersetzt, können passend zu Tiptoi gekauft werden. Bei Amazon belegen Tiptoi-Produkte bis heute Spitzenplätze unter den Spielzeugbestsellern.
90% der Waren werden auch heute noch in Ravensburg und Tschechien gefertigt. Die kurzen Lieferzeiten sind ein Wettbewerbsvorteil im Weihnachtsgeschäft. Weltweit dagegen werden die Ideen für Ravensburger produziert: Ein Netzwerk aus Professoren, Thinktanks und Innovationsberatern arbeitet an neuen Produkten.
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