Weil im Buchhandel heute jeder zusätzliche Euro in der Kasse zählt, wird unter Nonbook-Strategen spekuliert, welchen Part Video- oder Computerspiele bei der Sortimentserweiterung übernehmen könnten. Für große Filialisten, angeführt vom Primus Thalia, ist diese Frage längst beantwortet. Sie haben für die Games eigene Abteilungen eingerichtet oder zumindest Regalmeter freigeräumt. Aber für den mittleren und kleineren Buchhandel ergeben sich ebenfalls Möglichkeiten.
Zahlreiche Buchhändler schreckt der Umgang mit den nicht preisgebundenen Artikeln allerdings nach wie vor ab. Und die schiere Masse der Produkte lässt so manchen innovationsfreudigen Sortimenter kapitulieren. Dennoch herrscht hier nach Ansicht des Frankfurter Unternehmensberaters Klaus Rössler hohes Entwicklungspotenzial: „Buchhändler sollten gegenüber ihren Kunden auch als Unterhaltungsprovider in Erscheinung treten. Es macht allerdings keinen Sinn, in Konkurrenz mit den Mediamärkten zu treten“, rät er Einstiegswilligen.
Sortimentern ohne Berührungsängste, die sich an das Geschäft mit Computer- oder Videospielen heranwagen wollen, erteilt er folgende grundlegende Tipps:
- Gerätedurchdringung im Markt beachten: Das Sortiment sollte zu 60 Prozent PC-Titel, zu 15 bis 20 Prozent Nintendo-Wii-Spiele sowie zu 5 bis 10 Prozent Sony-Ps3-Games umfassen (Rest Nintendo DS und XBox 360).
- Genres berücksichtigen: Mit Aufbau- und Strategiespielen, die meist mit Erweiterungen ausgestattet werden, lässt sich relativ risikoarm eine signifikante buchhandelsaffine Zielgruppe erreichen.
- Frequenz erzeugen: Zu den langlebigen Verkaufsschlagern im Gamesbereich gehören Fantasy-Spiele. Rössler: „Im Kontext mit passenden Büchern präsentiert, lassen sich damit in einer Buchhandlung interessante Themenwelten kreieren.“ Gelegenheitskäufer, die sich auf die Kompetenz ihrer Buchhandlung verlassen, sollte man ebenfalls in der Kalkulation haben.
Den vollständigen Artikel finden Sie im buchreport magazin 11/2010.
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