Verlage wie Herder kämpfen immer noch mit einem verstaubten Image. Dabei ist der Verlag längst wesentlich fortschrittlicher ausgerichtet als so mancher Verlag jenseits des konfessionellen Kreises. Jüngster Beleg: Herder steigt ins Apps-Geschäft ein.
Um Programme für mobile Geräte zu entwickeln, verbündet sich Herder mit der Berliner Agentur Smart Mobile Factory. Zum 1. November startet bei Herder ein neuer Unternehmensbereich „Herder App Publishing“, der an allen drei Standorten des Verlags (Berlin, München, Freiburg) angesiedelt ist. Verleger Manuel Herder erklärt, zunächst sollten vorhandene Print- und Digital-Angebote als Apps ausgekoppelt werden, später würden ganz neue Geschäftsmodelle entwickelt.
Die Leitung übernimmt Thomas Jahn, der seit dem 1. März 2014 als Geschäftsleiter Digital bei Herder arbeitet. Der studierte Diplom-Kaufmann mit den Schwerpunkten Marketing und Finanzierung war von 2008 bis 2012 Vorstand der Giga Digital AG. Er verantwortete dort die Entwicklung von Giga zu einem der größten Internetportale im Bereich Technik und Entertainment in Deutschland. Anschließend war Thomas Jahn Partner und Vorstand der Unternehmensgruppe Econa, die neben Giga weitere Internetportale betreibt oder an ihnen beteiligt ist.
In einem Interview hatte Herder schon Ende 2012 die „Emanzipation des gedruckten Wortes vom Papier“ beschrieben, mit der das gesamte bisherige Geschäftsmodell bei Produktion und Vertrieb seine Daseinsberechtigung verloren habe. „Wir müssen lernen, in der Vielfalt der medialen Möglichkeiten zu bestehen“, erklärte der Freiburger.
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