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Monika Grütters: »Großartiges Engagement und wenig Depression«

Die Lage für Kunst und Kultur ist ernst, Kulturstaatsministerin Monika Grütters blickt aber zuversichtlich nach vorne: „Wir wer­den alle ver­än­dert aus die­ser Krise her­vor­ge­hen. Aber wenn über­haupt eine Bran­che, ein Mi­lieu sich als wi­der­stands­fä­hig er­wie­sen hat, dann ist das in Deutsch­land die Kul­tur“, sagt sie im Interview mit Jörg Häntzschel in der „Süddeutschen Zeitung

Als positives Beispiel nennt Grütters den Buchhandel: „Ich er­lebe da viel Fan­ta­sie, groß­ar­ti­ges En­ga­ge­ment und wenig De­pres­sion.“ Besonders erfreulich sei, dass die Bundesländer Sach­sen-An­halt und Ber­lin Buch­hand­lun­gen für „le­bens­not­wen­dig“ er­klärt und des­halb ge­öff­net ge­las­sen ha­ben. „Lei­der sieht das aber in an­de­ren Bun­des­län­dern an­ders aus, wo vielerorts Buch­hand­lun­gen ums Über­le­ben kämpfen.“ Dass Ama­zon jetzt statt Bü­cher be­vor­zugt Le­bens­mit­tel aus­lie­fert, sei derzeit ein gewisser Vorteil, den Buchhändler weiterhin ausnutzen sollten, um Kunden über Telefon, soziale Medien und Mail weiterhin zu bedienen.

Sorge macht sich Grütters allerdings um die kleinen Verlage: „Die Au­to­ren konn­ten sich nicht bei der Leip­zi­ger Buch­messe dar­stel­len oder bei den Le­sun­gen, von denen sie und die Ver­lage maß­geb­lich le­ben. Auch die Schlie­ßung der Buch­hand­lun­gen macht sich na­tür­lich bei ihnen be­merk­bar.“

Die Frage, ob der Bundes-Etat für Kultur angesichts der Krise in Zukunft sinken wird, winkt Grütters ab: „Ich sehe jetzt kei­nen Grund, in ein Nie­der­gangs­sze­na­rio ein­zu­stim­men. Ich habe auch er­lebt, wie man mit po­li­tisch schwie­ri­ge­ren Lagen um­geht, mit Ein­spar­haus­hal­ten. Viel­leicht wer­den wir neue, an­dere Prio­ri­tä­ten set­zen müs­sen. Aber ich hoffe dar­auf, dass sich er­hält, was ich zur­zeit er­le­be: eine ganz neue Wert­schät­zung der Kul­tur- und Krea­tiv­szene in der po­li­ti­schen Wahr­neh­mung. Das wird sich auch nach der Krise aus­zah­len.“

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