Unter Krimi-Experten wird gern die Sinnhaftigkeit des Begriffs „Regionalkrimi“ bestritten, schließlich finden beispielsweise die Maigret-Romane von Georges Simenon auch in und um Paris statt, dennoch würde man nicht von Regionalkrimis sprechen, so das Argument.
Unzweifelhaft ist jedoch, dass Kriminalromane mit eindeutigem Lokalkolorit die Nische verlassen und ein eigenes Subgenre gebildet haben, das manchen sogar als neue Form des deutschen Heimatromans gilt. Diese Entwicklung wird auch im Ausland wahrgenommen: Über den Erfolg der Taunus-Krimis von Nele Neuhaus berichtete immerhin das „Wall Street Journal“ anlässlich des Erscheinens von „Snow White Must Die“ auf dem US-amerikanischen Buchmarkt.
In der Tat ist Bayern zurzeit als Tatort besonders beliebt, wie ein Blick auf die Bestsellerlisten zeigt:
- Jörg Maurer erreicht mit „Unterholz“, seinem fünften Kommissar-Jennerwein-Roman, auf Anhieb Platz 5 im Ranking der Belletristik-Hardcover. Sein Verlag S.Fischer hat ihn nach vier Bestsellererfolgen im Taschenbuch erstmals ins gebundene Programm des Spannungslabels Scherz genommen.
- Rita Falk ist mit ihren in der bayerischen Provinz spielenden Krimis gleich dreimal auf den Listen vertreten, zweimal im Taschenbuch (Platz 40 und 48) und einmal im Paperback (Platz 14).
- Einen Platz auf der Bestsellerliste abonniert hat das Autorenduo Volker Klüpfel/Michael Kobr, die nach dem Verlagswechsel von Piper zu Droemer mit „Herzblut“ am 26. Februar einen neuen Kluftinger-Fall präsentieren.
- Dafür hat Piper eine neue Allgäu-Krimi-Reihe ins TB-Programm genommen: Jürgen Seibold hat mit „Rosskur“ den Auftaktband vorgelegt (Platz 115).
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