Waterstone’s hat nach der Hälfte des laufenden Geschäftsjahres noch einen langen Weg vor sich, um 2010/11 auf der Habenseite abzuschließen: In den sechs Monaten bis zum 23. Oktober hatte der britische Buchhandelsmarktführer 219,5 Mio Pfund (ca. 261 Mio Euro) in der Kasse, 2,4 Prozent
weniger als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Unter dem Strich wurden die Verluste um knapp 25 Prozent auf 9,9 Mio Pfund (11,8 Mio Euro) reduziert.Gleichwohl sehen Geschäftsführer Dominic Myers und die Londoner
Finanzanalysten Grund für vorsichtigen Optimismus, denn der Branchenprimus hat sich besser aus der Affäre gezogen als angesichts der schwierigen Konjunkturlage im Vereinigten Königreich im Allgemeinen und im Buchmarkt im Besonderen zu erwarten war. Die Buchbranche insgesamt liegt nach zehn Monaten kumuliert um 3 Prozent hinter 2009 zurück.
Myers und Simon Fox, CEO der Waterstone’s-Mutter HMV Group, sehen Raum für Verbesserungen insbesondere unter dem Strich, denn für die roten Zahlen ist nicht zuletzt der kapitale Fehlstart des Logistikzentrums in Burton-on-Trent verantwortlich. Die hypermoderne Einrichtung war 2009 mit fast zweijähriger Verspätung in Betrieb gegangen, läuft jedoch erst seit einigen Monaten reibungslos rund. Myers rechnet damit, dass die Auslieferung noch im laufenden Geschäftsjahr 3 Mio Pfund Gewinn abliefern wird.
Das Umbau- und Modernisierungsprogramm, das Myers seit seinem Amtsantritt im Februar angeworfen hat, läuft derweil auf Hochtouren:
- Die 20 Top-Filialen von Waterstone’s wurden optisch überarbeitet.
- In allen 300 Buchhandlungen wurden 40 Prozent des Sortiments freigestellt, das die Mitarbeiter auf ihr lokales Umfeld maßschneidern.
- An 15 Großstadt-Standorten wurden Filialen des Schreibwarenhändlers
Paperchase als Shop-im-Shop installiert. - Das E-Book-Angebot wurde ausgebaut; neben dem Sony Reader verkauft
Waterstone’s auch die Lesegeräte Elonex und iRiver und plant demnächst
angeblich einen eigenen Reader
Foto: Hartmut Sieg
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