In seiner heutigen Sitzung beschloss der Kulturausschuss des Stadtrats auf Vorschlag der Jury, Heribert Prantl mit dem Münchner Publizistikpreis 2013 auszuzeichnen. Der Preis wird alle drei Jahre – alternierend mit dem Literaturpreis und dem Übersetzerpreis – verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet wird eine hervorragende publizistische Gesamtleistung. Frühere Preisträgerinnen und Preisträger waren Erich Kuby, Herbert Riehl-Heyse, Maria von Welser, Anneliese Friedmann, Dieter Hanitzsch, Dr. Dirk Ippen, Prof. Dr. Dieter Kronzucker und Mercedes Riederer.
Der Jury gehörten in diesem Jahr an: Sibylle Bassler (ZDF München) Prof. Dr. Hans-Bernd Brosius (LMU), Amelie Fried (Autorin und Publizistin), Andrian Kreye (Süddeutsche Zeitung), Mercedes Riederer (Preisträgerin 2010), Ruthart Tresselt (Presseclub München e.V.) sowie die Stadträtinnen und Stadträte Beatrix Burkhardt (CSU), Klaus Peter Rupp (SPD), Regina Salzmann (SPD), Elisabeth Schmucker (CSU) und Dr. Florian Vogel (Die Grünen/Rosa Liste).
Die Begründung der Jury
„Der gebürtige Oberpfälzer Heribert Prantl, langjähriger Chef des innenpolitischen Ressorts der Süddeutschen Zeitung und seit 2011 auch Mitglied der Chefredaktion, erhält den Publizistikpreis der Landeshauptstadt München. Seine journalistische Leistung in unzähligen Artikeln, Kommentaren und Essays ist seit Jahren sowohl stil- als auch meinungsbildend in der deutschsprachigen Medienlandschaft und darüber hinaus. Seine scharfe analytische Darstellung der Fakten eröffnet neue Sichtweisen und fordert zum kritischen Diskurs heraus. Im Zusammenspiel mit seiner ebenso geschliffenen wie poetischen Sprache, die das rhetorische Florett dem Säbel vorzieht, werden selbst komplexe Zusammenhänge in einer an Informationen überbordenden Gesellschaft nachvollziehbar und verständlich.
Der praktizierende Qualitätsjournalist ist zudem ein engagierter und vehementer Verfechter des weltoffenen und sozialen Rechtsstaats mit einem auf den Grundrechten basierenden Wertekanon. Seine Bezüge auf die Rechtshistorie zeigen ebenso sinnlich wie intellektuell Zusammenhänge der gemeinsamen europäischen Geschichte. Auch als Buchautor versteht es Heribert Prantl, seine Finger in die Wunden des Rechtsstaats zu legen und die notwendige Ernsthaftigkeit in der Wahrung und Verteidigung unserer Grundrechte zu fordern. Darüber hinaus ist er mit seiner wohl durchdachten Argumentation darüber hinaus ein wohltuend sachlicher Gast in Fernsehgesprächsrunden zu aktuellen Themen der Gesellschaft. Hier versteht er es mit ruhiger Präzision – dem unverwechselbaren Dreiklang von Erklären-Bewerten-Einordnen – so manche Aufgeregtheit der Mitdiskutanten auf den inhaltlichen Punkt zu bringen. Ihm ist seine besondere Verantwortung als meinungsbildender Journalist stets bewusst, und er verteidigt das Prinzip der Gewaltenteilung als Grundlage unseres Rechtssystems, wo immer es nötig ist. Gleichzeitig fordert er die drei Gewalten dazu auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen und unseren Rechtsstaat in eine gemeinsame europäische Zukunft zu führen. Aktiv, Partei ergreifend ohne parteiisch zu sein, engagiert: mehr kann man von einem Publizistikpreisträger des Jahres 2013 nicht erwarten.“
Der Preis wird Mitte Oktober im Rahmen einer geschlossenen Festveranstaltung verliehen. Begrüßung: Oberbürgermeister Christian Ude.
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