Die Münsteraner Begründung für die schwache Bilanz fällt gleich aus wie in den vorangegangenen Quartalen: die anhaltend negative Kurs- und Preisentwicklung in der Schweiz sowie der steigende Wettbewerbsdruck in Deutschland – nicht genannt, aber gemeint ist Amazon. Außerdem habe die Neujustierung des Marketingmixes noch nicht „die sinkende Effektivität der bisherigen Marketingmaßnahmen zur Neukundengewinnung und Kundenbindung“ vollständig kompensieren können.
Im Interview mit buchreport.de hatte der buch.de-Vorstand im März 2012 angekündigt, dem Kunden künftig „aggressiver“ zu signalisieren, dass es Alternativen zu Amazon gebe. „Und da hilft es uns, wenn wir künftig mit weniger Marken unterwegs sind, und diese Marken klarere Profile für unsere Kunden haben.“ Doch bislang hat sich buch.de noch nicht von einzelnen Marken verabschiedet.
Gesamter deutscher Onlinehandel schwächelte im Frühjahr
Der Negativtrend bei buch.de findet eine Entsprechung im gesamten deutschen E-Commerce. Der „e-KIX“-Konjunkturindex des E-Commerce-Center Handel (ECC Handel), der monatlich die Stimmung bei den deutschen Onlinehändlern „misst“, weist für die reinen Onlinehändler („pure player“: ohne Katalog- und stationäre Vertriebsschienen) von Februar bis Mai 2012 rückläufige Umsätze aus (siehe Schaubild) – seitdem steigt das Stimmungsbarometer allerdings.
Besser wird die Entwicklung bei den Multichannel-Unternehmen eingeschätzt, die sich über eine deutliche Verbesserung ihrer Interneterlöse freuen.
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