Wissenschaftliche Erkenntnisse über die Wissenschaftskommunikation: Springer Nature hat untersucht, wie sich Open Access (OA) als Publikationsmodell im weniger stark erschlossenen Buchbereich auswirkt. Dazu hat der Wissenschaftsriese die Nutzung seiner etwa 400 OA-Bücher (das erste erschien 2011) auf der SpringerLink-Plattform mit der von klassisch veröffentlichten Büchern verglichen – auch um skeptische Autoren von den Möglichkeiten der eigenen Open-Research-Strategie zu überzeugen.
Das sind die zentralen Ergebnisse für die ersten Jahre im Lebenszyklus eines OA-Buches:
- Downloads: Im ersten Jahr nach Veröffentlichung werden im Schnitt rund 30.000 Kapitel pro OA-Buch heruntergeladen. Die Downloadzahlen sind damit etwa siebenmal höher als bei klassischen Büchern (4500). 7 der 10 meistheruntergeladenen Bücher auf SpringerLink sind OA-Publikationen.
- Zitate: OA-Bücher (12) werden innerhalb der ersten 4 Jahre deutlich häufiger zitiert (Bücher: 8).
- Online-Erwähnungen: Ähnlich sieht es bei Erwähnungen aus (32 zu 3).
Die Analyse unterscheidet auch nach einzelnen Fachgebieten, wobei sich dabei an der Grundtendenz nichts ändert. Allerdings ist die OA-Dominanz in den Ingenieurwissenschaften, in der Mathematik und der IT besonders stark ausgeprägt, in den traditionell OA-schwächeren Geistes- und Sozialwissenschaften etwas weniger.
Zudem wurden ergänzend Autoren befragt: Als großer Vorteil von OA wird die Möglichkeit empfunden, Bücher schnell über direkte Links zu teilen und so eine breitere Leserschaft zu erreichen. Das gelte besonders für Regionen, in denen sich Leser eine Printausgabe nicht leisten könnten.
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