Wir mögen ein Geschäft nicht wollen, aber wir müssen es pushen, um ,top of mind‘ zu sein. Wenn wir es nicht machen, machen es andere“; „Produzenten hassen Distributeure, das Internet ist ein willkommenes Hilfsmittel, den Einzelhandel auszuschalten“ – mit solchen Sätzen zum E-Book-Markt rüttelte Eyal Lahav auf der VVA-Sortimentertagung im März 2009 Buchhändler aus der Lethargie. Der smarte Geschäftsführer des polnischen Buch- und Medienhändlers Empik wirkte wie ein Wachmacher. Ab Januar 2011 gehört er zur Spitze von Thalia.
Als weiterer Geschäftsführer der Thalia Holding trägt er Verantwortung für alle deutschen Vertriebsgesellschaften, das Marketing, den Einkauf und die Logistik. Die bisherige Karriere von Lahav lässt Schlüsse auf die weiteren Pläne von Thalia zu. Der Manager hat Empik seit 2002 als CEO zum Marktführer im Buch- und Medienhandel aufgebaut und die ursprüngliche Buchhandlung durch eine ausgesprochene Produktoffenheit neu positioniert. Empik bietet heute mit 136 Dependancen einen breiten Medienmix mit Büchern, DVDs, Games und Musik-CDs an. „Ich verstehe nicht, warum Sie so an den Büchern festhalten. Man muss den Konsumenten geben, was ihnen hilft“, machte er dem Publikum bei seinem Auftritt bei der VVA deutlich.
Der Douglas/Thalia-Chefetage können solche Ansichten nur gefallen, denn an den Grenzen des Wachstums werden auf ausgereizten Flächen auch in Zukunft nicht mehr Bücher verkauft werden. Die Weichen für die Ausweitung des Produktsortiments in Richtung Medienhandel hat der nationale Buchhandelsprimus bereits gestellt. Der neue Mann in der Führungsriege wird frische Ideen für den weiteren Weg mitbringen.
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